"Unmöglich, das ist nur das Wort selbst" – eine Geschichte von Chiara Zehnder - Young Circle

«Unmöglich, das ist nur das Wort selbst» – eine Geschichte von Chiara Zehnder

Member Stories 2022

«Unmöglich, das ist nur das Wort selbst» – eine Geschichte von Chiara Zehnder

Ich weiss schon jetzt, wann immer mich meine Sorgen wieder zu erdrücken drohen, werde ich hier an diesen Ort, voller Glückseligkeit zurückkehren…

Donnerstagabend, ein weiterer düsterer Novemberabend. Der Himmel so grau. So grau wie Blei. Blei, das mich zu erdrücken scheint. Kennst du dieses Gefühl? Diese Tage, an denen wir uns am liebsten in Luft auflösen würden und davon träumen, uns so leicht und schwerelos wie eine Wolke zu fühlen. 

Doch dies ist nur «Quatsch mit Sauce» meldet sich mein Verstand schnell zu Worte.

Die bittere Realität holt mich schnell wieder ein. Zu schnell…

Ich schletze die Türe meines Zimmers zu, vergrabe mich unter meiner Bettdecke, wälze meine Probleme und verfluche die Welt.

Doch gibt es wirklich nichts, was wir gegen die Last tun können? Ist im Selbstmitleid zu baden die Lösung?

Plötzlich höre ich im Geiste eine Melodie, ich beginne zu summen und sehe das Mädchen mit den roten Zöpfen, den Sommersprossen, dem Äffchen auf der Schulter und dem Pferd vor mir. Sie singt: „Ich mach mir die Welt, so wie sie mir gefällt!“

Wir können uns unsere Traumwelt im Kopf selbst zusammenbauen. Bereits diese Vorstellung kann ein Heiltrank sein.

Ihr denkt euch immer noch: «Das kann nicht wahr sein, wie sollen mich meine Gedanken heilen?»

So absurd es auch erscheinen mag, unser Gehirn kann nicht zwischen Realität und Fiktion unterscheiden. Das heisst also nichts ist unmöglich, solange man sich selbst davon überzeugt, dass es möglich ist!

Schluss mit dem Trauerspiel!

Ich zünde meine Duftkerze an, die den Raum mit einem wohligen «Pumpkin Spice» Duft und einem warmen Licht erfüllt, lasse mir eine heisse Wanne ein und folge den Klängen leichter Musik. Ich spüre das angenehm warme Wasser, wie es meinen ganzen Körper durchdringt und erwärmt und ertränke mich im Wohlgefühl. Ich bin voll und ganz bei mir. Eins mit mir selbst, mit meinem Innern. Ich lasse meine Gedanken einfach zu. Ich träume, bin mein eigener Autor meiner magischen Zukunft. Ich akzeptiere meine Situation, es ist Herbst und so bleibt es auch. Es ist ok, dass der Himmel grau ist. Es ist gut und richtig so wie es ist. Ich träume davon, mit einer angenehmen Herbstbriese als karminrotes, gelbgoldenes, ultramarinblaues Blatt zu schweben. Ich bin so leicht und schwerelos wie eine Feder, grazil wie eine Gazelle. Ich werde mir bewusst, dass der Erfolg nicht vom Himmel fällt, sondern wie ein Herbstblatt mal vom Wind aufwärts getragen wird und auch manchmal runterfällt. Beim tiefen ein- und ausatmen, spüre ich die Luft in meinen Nasenflügeln und in meinen Lungen. Die Luft durchströmt meinen gesamten Körper. Ich bemerke, wie sich mein Bauch bei jedem Atemzug hebt und senkt und wie meine Muskeln, ja mein ganzes Ich sich dabei immer mehr mit Leichtigkeit erfüllt. Ich spüre, wie mir die Last von meinen Schultern fällt. Mit geschlossenen Augen und einem Lächeln auf meinem Gesicht fühle ich mich wie die Abendsonne, die das Meer in eine golden schimmernde Weite verwandelt. Um hier meinen Anker zu setzen, drücke ich meinen Daumen und Zeigefinger fest zusammen.

Ich weiss schon jetzt, wann immer mich meine Sorgen wieder zu erdrücken drohen, werde ich hier an diesen Ort, voller Glückseligkeit zurückkehren.

Was ist eure perfekte Vorstellung von Leichtigkeit? Künstlerisch veranlagte Menschen unter euch, dürfen gerne einen Stift und ein Blatt Papier zur Hand nehmen, um euch die Welt so auszumalen, wie ihr sie sehen wollt. Die Schreibbegeisterten können ihre Gefühle, Wünsche und Träume in Worte fassen und die Musiker in Melodien verwandeln.

Versetzt euch vollkommen in das Gefühl hinein, badet mit allen Sinnen darin. Nehmt Gerüche, Töne, Gefühle und Farben wahr. Saugt das Gefühl in euch auf und dann, wenn ihr den Moment voller Zufriedenheit spürt, presst Daumen und Zeigefinger zusammen, um euch diesen Moment abzuspeichern. Dieser Anker führt euch in schweren Momenten immer wieder zurück in die Leichtigkeit.

Wann immer euch der Himmel wieder zu erdrücken scheint, presst Daumen und Zeigefinger zusammen und schon seid ihr wieder an eurem Wohlfühlort – eurem Paradies.

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