Niemand hört mich, ich bin allein. Ich schaue auf das weite Meer. Es wirkt so friedlich, so sicher, doch ich kenne die Wahrheit. Ich habe gesehen, was sich hinter dieser Fassade verbirgt. Meine Tränen werden von den Wellen fortgeschwemmt. Genau wie sein Leben. Weinend breche ich zusammen. Ich rufe seinen Namen, aber ich weiss, dass ich nie eine Antwort bekommen werde. Eine riesige Welle kommt auf mich zu und die Erinnerungen holen mich ein.
Schreie. Das Meer tobt. Jemand ruft meinen Namen. Ich will antworten, aber ich gelange nicht an die Oberfläche. Panisch strample ich mit den Beinen, schlage um mich, als mich zwei Hände an den Armen packen und aus dem Wasser ziehen. Ich huste, meine Augen bleiben geschlossen. Da höre ich eine Stimme sagen: «Wir haben ihn nicht gefunden. Die Wellen haben ihn mitgerissen»
Die Wahrheit schlägt mit einer Wucht auf mich ein. Er ist fort und wird nie wieder zurückkehren.
«Man hat ihn nicht gefunden, er ist tot.»
Er ist tot. Die Worte wiederholen sich immer wieder in meinem Kopf und die Szene spielt sich vor meinem inneren Auge ab, sobald ich die Augen schliesse.
Aber heute hat sich etwas verändert. Ich habe mich verändert. Ich bin bereit, damit abzuschliessen. Ich bin bereit, ihn gehen zu lassen. Tränen fliessen über meine Wangen, als ich seinen Namen in den Sand schreibe. Das Wasser verwischt ihn sofort, und doch muss ich lächeln. Ich schaue auf das weite Meer, das seinen Namen davonträgt.