"Sonntagsspaziergang" – Eine Geschichte von Norbert Svoboda - Young Circle

«Sonntagsspaziergang» – Eine Geschichte von Norbert Svoboda

Member Stories 2024

«Sonntagsspaziergang» – Eine Geschichte von Norbert Svoboda

Ein Sonntagsspaziergang im Wald wird schnell zum unfreiwilligen Abenteuer, als der Protagonist sich auf einem schmalen, überwucherten Pfad verläuft und mehrmals im Kreis läuft, bevor er schliesslich im Dunkeln den Weg hinaus findet und sicher nach Hause zurückkehrt – doch nicht ohne eine ordentliche Standpauke von seiner besorgten Mutter.

Es ist ein Sonntagabend und die Sonne geht gerade unter. Ich habe vor, einen kleinen Waldspaziergang zu machen. Zum Glück wohnen wir nicht weit vom Wald. Ich gehe also von zuhause los. Kurz die Strasse entlang und dann über die Strasse direkt in den Wald. Dort angekommen muss ich mich entscheiden ob ich den linken oder den rechten Weg nehme. Ich bemerke allerdings, dass es einen schmalen Pfad gerade aus gibt. Ich entscheide mich für diesen. Ich laufe also gerade aus. Der Pfad biegt nach einigen Metern nach links und dann wieder nach rechts. Bald bin ich allerdings schon in den Brombeeren. Da ich aber herausfinden will wohin der Pfad führt, ignoriere ich, dass die Brombeeren immer dichter werden. Nur schon nach wenigen Metern werden sie so dicht, dass der Pfad nicht mehr zu sehen ist. Ich muss also über die Brombeeren laufen. Die Dornen durchstechen blöderweise meine Jeans. Ich war nämlich zu faul meine Wanderhose aus dem Schrank zu holen. Das hier ist wohl die Strafe dafür. Der Pfad ist wegen den Brombeeren nicht zu sehen. Man kann allerdings erahnen wo er sich befindet. Das ist nach etwa 100 Metern allerdings ganz anders. Da erkennt man plötzlich gar nichts mehr. Ich versuche möglichst gerade aus zu laufen. Dies ist allerdings gar nicht so einfach da immer wieder Bäume vor mir stehen denen ich ausweichen muss. Und so merke ich garnicht, dass ich mich recht stark nach links gedreht habe. Ich laufen nun also in eine komplett falsche Richtung.

Nach etwa 15 Minuten Laufen kommt es mir aber schon komisch vor, dass die Haupstrasse die kommen sollte nicht gekommen ist. Ich schaue auf mein Handy. Dieses hat allerdings keinen Empfang. Mir bleibt allerdings nichts anderes übrig als gerade aus zu laufen. Ich beginne mich aber im Kreis zu drehen. Nach der dritten Runde merke ich das auch endlich. Ich entscheide mich ein wenig nach rechts abzubiegen um aus dem Kreis zu entkommen. Doch auch jetzt entwickelt sich ein neuer Kreis.

Diesmal dauert es länger. Ganze fünf Runden brauche ich um zu realisiere, dass ich mich schon wieder im Kreis drehe. Ich drehe mich wieder nach rechts. Wieder ende ich in einem Kreis. Nun merke ich es aber schon nach der ersten Runde. Ich dreche mich nach hinten in der Hoffnung, dass ich aus diesem Hamsterrad endlich herauskomme. Natürlich klappt es nicht, weil ich den Kreis einfach rückwerts laufe. So laufe ich gute zehn Minuten. Bis wie durch ein Wunder etwas passiert. Ich löse mich aus einem unerklärlichen Grund aus dem Kreis. Nun laufe ich keinen Kreis mehr, sondern eine Spirale. Glücklicherweise eine Spirale in Richtung Waldrand. Doch es gibt ein Problem. Die Sonne ist untergegangen und es ist stockfinster. Mir bleibt allerdings nichts anderes übrig als weiter zu laufen.

Nach etwa 20 Minuten erreiche ich einen gepflegten Weg. Endlich! Ich laufe diesen gerade aus. Ich habe keine Ahnung wo ich bin. Demnach entscheide ich mich für eine Richtung aund laufe eine Weile bis ich merke, dass es sich um eine Sackgasse handelt. Ich laufe den ganzen Weg zurück und dann weiter. Ich erreiiche eine Kreuzung und wähle einen zufälligen Weg. Dieser führt mich endlich raus aus dem Wald. Dort lande ich auf einer Hauptstrasse. Diese laufe ich kurz entlang bis ich eine Bushaltestelle finde. Dort schaue ich auf den Fahrplan. Der nächste Bus fährt in sieben Minuten. Während dem Warten entdecke ich auf meinem Handy vier verpasste Anrufe von meiner Mutter. Nun kann ich endlich zuhause bescheid geben, dass es mir gut geht und dass ich in spätestens in einer halben Stunde zuhause sein würde. Bald kommt auch schon mein Bus. In diesen Steige ich ein und fahre an die nächste Haltestelle. Dort steige ich aus, und laufe die restlichen Meter zu Fuss. In zehn Minuten bin ich dann auch endlich zuhause wo mich ein langer Vortrag zum Thema welche Sorgen sich meine Mutter über mich gemacht hat. Den erspare ich euch allerdings.

Hauptsache ich bin gesund und sicher nach hause gekommen!

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