Es ist ein perfekter Herbsttag auf der Kürbisfarm. Die Luft ist kühl und die Blätter leuchten in den verschiedensten Farben, von leuchtendem Orange bis zu warmem Gelb ist alles dabei. Ich atme tief ein, während ich mit Ethan, dem charmanten Mann, den ich erst vor ein paar Tagen kennengelernt habe, durch die Felder schlendere. Der Duft von frischem Kürbisgebäck und Zimt erfüllt die Luft, während die Sonne sanft durch die Bäume scheint.
,,Wusstest du, dass Kürbisse im alten Glauben als Schutz vor bösen Geistern galten?’’ fragt Ethan mit einem verschmitzten Lächeln, während er einen besonders grossen Kürbis betrachtet.
,,Das klingt wie eine gute Ausrede, um sie in jeder Form zu geniessen’’, erwidere ich lachend und stelle mir vor, wie die Kürbisse in verschiedenen Leckereien auf dem bevorstehenden Fest präsentiert werden. ,,Ich kann es kaum erwarten, die Kürbissuppe und die Muffins zu probieren!’’
Wir beide gehen von einem Kürbis zum nächsten, und jedes Mal, wenn Ethan einen auswählt, helfe ich ihm, den perfekten auszusuchen. Unsere Hände berührend sich oft, und jedes Mal spüre ich ein Kribbeln, das von meinem Arm bis zu meinem Herzen reicht. Es ist eine seltsame, aber angenehme Aufregung, die mich dazu brachte, meine Gedanken zu sortieren.
,,Hier, was hältst du von diesem hier? ’’ Ethan hält einen leuchtend Orangefarbenen Kürbis hoch, der fast so gross ist wie sein Kopf.
,,Perfekt! Aber wir sollten ihn noch bemalen! ’’, rufe ich und stelle mir vor, wie wir gemeinsam an einem Tisch sitzen und lachen, während wir unsere Kürbisse dekorieren.
Nach ein paar Stunden voller Lachen, Kürbisauswahl und kleinen Streitereien darüber, welcher Kürbis der beste war, begeben wir uns zurück zur Hütte. Die Sonne neigt sich langsam dem Horizont entgegen und taucht alles in ein warmes, goldenes Licht. Die Luft ist erfüllt von den Geräuschen der Farm: Kinder lachen, während sie in der Nähe herumtollen, und die warme Stimme des Verkäufers ist zu hören, der Kürbisleckereien anpreist.
Doch als wir den schmalen Pfad zur Hütte betreten, bleibe ich plötzlich wie versteinert stehen. Mein Herz setzt einen Schlag aus, als ich etwas in der Ferne sehe. Ethan bemerkt es sofort und dreht sich zu mir um. ,,Blake? Was ist los? ’’
Ich starre auf einen Punkt in der Ferne, meine Augen weit aufgerissen. ,,Ich… ich weiss es nicht. Ich habe etwas gesehen. ’’ Mein Atem stockt, während mein Kopf vor Fragen wimmelt. Was war das gewesen? Es war wie ein Schatten, der zwischen den Kürbissen hindurch huschte, aber als ich genauer hinschaute, war er verschwunden.
,,Was? Was hast du gesehen? ’’ Ethan kommt näher, seine Stirn ist in Sorgenfalten gelegt.
Ich will antworten, doch die Worte bleiben mir im Hals stecken. Das Bild, das sich in mir eingeprägt habe, war so überwältigend, dass ich es kaum fassen kann. Es war etwas, das ich nicht annährend erklären kann, und das Unbekannte lässt ein Schaudern meinen Rücken hinunterlaufen.
Der Abendhimmel verwandelt sich in ein tiefes Blau, während wir hier stehen, die Spannung in der Luft ist greifbar. Ich kann die Unsicherheit in Ethans Blick sehen, und ich frage mich, ob er auch etwas gesehen hatte. Was hatte ich gesehen? Und was bedeutet es?
,,Blake?’’, fragt Ethan leise, während die Dunkelheit um uns herum einbricht. ,,Komm, lass und weitergehen.’’ Doch ich kann mich nicht bewegen. Die Antwort, die ich suche, ist in der Luft, irgendwo zwischen den Kürbissen, und ich will sie finden.
Hier geht es zu den weiteren Member Stories: