"Kjara" – eine Geschichte von Sofia Andrade Garcia - Young Circle

«Kjara» – eine Geschichte von Sofia Andrade Garcia

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«Kjara» – eine Geschichte von Sofia Andrade Garcia

Ich blieb wie gebannt stehen als ich Kjara darin tanzen sah. Ihr Körper bewegte sich perfekt im Tackt und ihre Bewegungen sahen unglaublich elegant aus, wie die einer Prinzessin.

In Ruhe zeichnen und vielleicht eine Serie schauen. So hatte ich mir meinen Freitagabend vorgestellt, aber sicher nicht hätte ich erwartet, dass ich hier auf dieser Tribüne hocke und mir ein Volleyballspiel unserer Schule anschaue. Und das alles nur wegen meiner besten Freundin Asra, die unbedingt ein Autogramm von Kai Collins haben will.

Ich seufzte genervt. Ich hatte Hunger und wollte einfach nur nach Hause. Mein Blick schweifte wieder zum Spielfeld. Ich beobachtete, wie dieser Kai gerade den Ball in die Luft spielte und ein anderer braunhaarige Junge hochsprang und ihn herunterschlug.

Das Spiel war zu Ende und die Spieler verabschiedeten sich. Schneller als der Blitz rannte Asra die Tribüne herunter, um zu den Umkleidekabine zu gelangen. Ich folgte ihr gemütlich.

Endlich kam auch Kai raus. Im Schlepptau hatte er diesen Angreifer von vorhin. Asra stürmte sofort auf Kai los und redete auf ihn ein. Ich und der Junge hielten uns raus und standen etwas abseits vom Geschehen.

Ich vernahm einen genervten Seufzer neben mir. Ich schaute zu dem Jungen neben mir auf und musterte ihn genauer. Er hatte schwarze zur Seite abstehende Haare und Waldgrüne Augen.

 ,,Hey, gut gespielt. Dein letzter Angriff hatte echt Wums.“, gab ich meinem Nachbar ein Kompliment. Er schaute zuerst überrascht, lächelte mich aber danach freundlich an. „Danke, wie heißt du eigentlich?“. ,,Kjara Fjeld“, gab ich zurück und schaute in seine grünen Augen. ,,Ramón Rodriquez, freut mich ein nicht-Kai-fixiertes Mädchen kennenzulernen.“, stellte er sich vor und lächelte nach dem letzten Teil.

,,Darf ich vorstellen. Asra Kobayasha, meine beste Freundin und größtes Kai Fangirl des Planeten“ lachte ich und zeigte auf meine beste Freundin.

Ich verstand mich gut mit Ramón und fühlte mich auch sehr wohl in seiner Umgebung. Wir beide unterhielten uns, lachten zusammen und lernten uns besser kennen. Ich erfuhr, dass er auch spanisch spricht und Argentinier ist. Man konnte gut mit ihm lachen und er hatte mir sogar ein Milchbrötchen geschenkt, dass er per Zufall noch in der Tasche hatte. Wir tauschten noch Nummern aus und ich verabschiedete mich von Ramón, als Asra endlich wieder kam. ,,Adiós sol, ich hoffe man sieht sie mal wieder.“ verabschiedete er sich. Ich legte meinen Kopf schief. ,,Was bedeutet das?“, fragte ich neugierig. Er lachte nur und ging.

Asra freute sich richtig über das Autogramm und laberte mich über Kai voll. Ich lächelte nur und meine Gedanke schweiften zu dem braunhaarigen Jungen mit den grünen Augen.

Ramón

Das Spiel war zwar schon einige Tage her, trotzdem ging mir das orangehaarige Mädchen mit den braunen Augen nicht mehr aus dem Kopf. Als ich an Kjara dachte, musste ich schmunzeln. Mein Herz ging auf als sie gelächelt hatte und allgemein war ihre Art einfach nur goldig. Vor mich hin schmunzelnd, lief ich den Gang entlang und machte mich auf den Weg Heimweg.

Ich lief gerade am Tanzsaal vorbei, als ich daraus Musik hören konnte. Ich blieb neugierig stehen und schaute kurz hinein, um zu schauen wer gerade dort drin tanzte.

Ich blieb wie gebannt stehen als ich Kjara darin tanzen sah. Ihr Körper bewegte sich perfekt im Tackt und ihre Bewegungen sahen unglaublich elegant aus, wie die einer Prinzessin.

Als das Lied fertig war, riss ich mich auch aus meiner Starre, applaudierte ihr und lief auf sie zu. Als sie mein Applaus hörte, zuckte sie zusammen und drehte sich überrascht zu mir um.

Als ich bei ihr ankam, schaute ich ihr in die Augen. ,,Das war gerade das Schönste was ich je gesehen hatte.“, hauchte ich ehrfürchtig.

Sie kicherte und schaute mich lächelnd an. „Danke für das Kompliment, das bedeutet mir echt viel“, lächelt sie mich an und es sah zu sterben süss aus.

,,Komm Bonita, wir müssen beide langsam nach Hause“ grinste ich sie an. Sie legte bei meinem Spitznamen nur den Kopf schief, protestierte aber auch nicht. Ich lächelte nur, nahm ihre Hand und zog sie, nachdem sie ihre Tasche geholt hatte, raus.

Als wir an einer Kreuzung ankamen, wo sich unsere Wege anscheinend trennten, schauten wir uns noch einmal an. ,,Hättest du vielleicht Lust ein Spiel von mir diesen Samstag schauen zu kommen, also nur wenn du willst“, fragte ich sie verlegen. Sie schaute zuerst überrascht, nickte danach aber stürmisch. Ich lächelte. „Super, dann schreib ich dir noch wann, wo und so.“ Sie nickte und ich Umarmte sie und flüsterte ihr, „Adiós mi princesa.“ ins Ohr und ging grinsend davon.

Es stand 23 zu 20, wir brauchten noch einen Punkt und dann haben wir das Spiel gewonnen. Als ich Kjara rufen hörte musste ich lächeln und konzentrierte mich wieder vollkommen aufs Spiel. Ich schaute noch einmal zu Kai der mir mit einem Nicken signalisierte, dass der nächste Ball mir gehörte.

Der Ball kam zu Kai und er spielte ihn zu mir hoch. Ich nahm Anlauf, sprang hoch und donnerte ihn auf die andere Seite.

Ich hörte nur ein lauter Knall, als der Ball auf der anderen Seite aufkam. Der laute Pfiff vom Schiedsrichter unterbrach die Stille.

Wir hatten gewonnen. Mein Team fing an zu Jubeln und ich schlug mit Kai ein und schaute mich danach um, um Kjara zu suchen. Mein Blick schweifte über die Tribüne und als ich sie fand musste ich einfach nur lächeln. Sie sprang aufgeregt auf und ab und ihre Augen sahen mich voller Stolz an.

Plötzlich rannte sie runter, in Richtung Treppe und ich schaute ihr verwirrt hinterher. Als ich sie am Eingang sah, musste ich grinsen. Ich lief auf sie zu und sie sprang sie mir um den Hals und ich drückte sie fest an mich. Ich schaute zu ihr runter und sie fing an zu schwärmen. ,,Ach du heilige Milchbrötchen, das war so toll. Es war so wusch und dann so bumm.“ Ihre Augen glühten förmlich vor Bewunderung.

Ich konnte mich nicht mehr beherrschen und küsste sie. Zuerst war sie überfordert, erwiderte aber danach den Kuss. Als wir uns lösten, schaute ich ihr in die Augen.

,,Se mi princesa, sei meine Prinzessin“, flüsterte ich und küsste sie noch mal.

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