Blau, wie das Meer, der Himmel. Ich kenne sie zwar nicht, aber sie löst ein Gefühl in mir aus, es ist unbeschreiblich. Glück? Liebe? Oder doch nur unerreichbar.
James höre ich nur eine zu vertraute Stimme sagen, ich schenke ihr nur noch einen kleinen Blick bevor ich mich zu Sam umdrehe. Er ist mein bester Freund, seit der 2. Klasse schon, als ich der Neue in der Klasse war. Ich gehe mit ihm in die Klasse, wir haben Mathe bei Herr White. Ich mag ihn nicht besonders aber eine Stunde Mathe halte ich durch.
Endlich klingelt es zur Pause, ich laufe gerade aus dem Matheunterricht als mich eine kleine zierliche Person anrempelt. Es ist sie, die blauen Augen erkenne ich nur zu gut. Sie schaut mich an und entschuldigt sich bei mir.
„Es tut mir so leid, ich habe nicht nach vorne geschaut. Ich wollte nur schnell in die Cafeteria, bevor es eine lange Schlange hat“, sagt sie und ihre Stimme ist so zart, dass ich wieder dieses unbeschreibliche Gefühl im Bauch kriege.
„Kein Problem“, antworte ich ihr.
„Wie heisst du?“ kommt es zu meinem erstaunen aus mir heraus, da ich sonst so schüchtern gegenüber Mädchen bin. Sie schaut mich zuerst etwas verwirrt an, aber anwortet dann zögerlich.
„Malia.“
Malia also, ich glaube ich kenne keinen, der diesen Namen trägt. Er ist so elegant und schön. Ich könnte ihn laut herausschreien, wäre ich nicht gerade in der Schule. Ich betrachte ihre Kleidung, obwohl es die gleiche wie meine ist. Nur, dass sie einen Rock trägt und keine Hose, sowie ich. Die Schuluniform steht ihr sehr gut. Die weisse Bluse, darüber der blaue Blazer mit dem Schulwappen. Mit einer weissen Strumpfhose und dem blau-rotkarierten Rock sieht sie meiner Meinung nach sehr Elegant aus. Die blauen Ballerinas finde ich zu viel. Ich merke, dass ich abgeschweift bin und antworte schnell.
„James, freut mich.“
Sie lächelt mich an und öffnet den Mund um etwas zu sagen.
„Mich auch, aber ich sollte weiter sonst war meine Bemühungen sowieso umsonst.“
„Natürlich.“ Antworte ich ihr und trete ein Schritt zur Seite. Den Rest des Tages geht schnell vorbei und nun sitze ich auf meinem Bett und erledige meine Hausaufgaben. Sam hat gesagt, dass sie in die Parallelklasse geht und irgendwie freut mich dass, aber irgendwie auch nicht, weil sie nicht in meine Klasse geht. Ich weiss aber auch, dass sie so wie ich im Internat wohnt und nicht zu ihren Eltern kann, weil die zu weit weg wohnen.
Es ist schon Samstag und ich weiss nicht was ich heute tun soll, also beschliesse ich einfach einen Spaziergang zu machen. Auf dem Weg nach draussen, entdecke ich Malia und frage sie, ob sie mich begleiten möchte. Zuerst zögerte sie und nickte aber schlussendlich. Wir laufen einbisschen in den Walt hinein und plötzlich fällt mir was ein.
„Darf ich dir was zeigen?“, frage ich sie. Sie nickt wieder und ich nehme sie an der Hand und ziehe sie immer mehr in den Wald hinein, bis wir angekommen sind.
„Wow.“ Höre ich es flüstern und ich kriege Gänsehaut.
„Die Lichtung habe ich letztes Jahr entdeckt und komme jedes Mal hierher, wenn ich allein sein möchte.“, sage ich. Sie schaut die vielen Blumen, das grüne Gras und den wunderschönen grossen Baum in der Mitte an. Ich geh zu ihr und schaue ihr direkt in die Augen. Sie schaut mir in die Augen und dann kurz zu meinen Lippen und dann wieder hoch. Ich kann nicht anders als sie zu küssen und ihre Lippen auf meinen zu spüren.
Ich küsse sie und sie schaut mir weiter in die Augen. Der Kuss wird intensiver und unbeschreiblich. Ich habe mich in sie verliebt und ich werde nicht aufhören sie zu lieben, obwohl ich weiss, dass ich sie noch nicht lange kenne aber irgendwie, ich weiss nicht, ich kann es nicht erklären. Mir hat man immer gesagt, Liebe auf den ersten Blick sei Schwachsinn, aber ich weiss jetzt, dass es nicht so ist. Liebe auf den ersten Blick existiert. Der Beweis liegt genau hier, in diesem Moment, zwischen mir und Malia.