Ich erstarrte, als ich das Lachen hörte – ihr Lachen. Alle meine Erinnerungen kamen hoch, ich drehte mich um, um sicherzugehen, ob sie es wirklich war. Doch als ich sie vor mir sah, wünschte ich mir, mich doch nicht umgedreht zu haben, denn das Lachen verging ihr, als sie mich sah. Mein Herzschlag beschleunigte sich und in mir kribbelte es, als sie ihre Augen auch auf mich richtete. Grün traf auf Blau, das erste Mal nach sechs Jahren, denn sie ist das Grün zu meinem Blau, das Licht zu meinem Schatten.
Sechs Jahre ist es her, als ich sie das letzte Mal sah und jetzt steht sie einfach so vor mir, derselbe Blick wie damals, dieselben Augen wie damals, nichts hatte sich verändert, auch nicht die Liebe, die ich für sie empfinde. Mit langsamen Schritten ging ich auf sie zu, doch sie bewegte sich nicht, sie stand da wie eingefroren, unfähig sich zu bewegen. Dicht vor ihr hielt ich an und schaute tief in ihre grünen Augen
„Riya…“ flüstere ich mit einer rauen Stimme, doch sie sagte immer noch nichts, was mich wahnsinnig machte. Ich trat ihr immer näher, aber sie wich zurück, bis sie mit ihrem Rücken die Wand berührte und nicht mehr vor mir fliehen konnte, „sag doch etwas…“ flüstere ich verzweifelt und lehnte meine Stirn an ihre Stirn, ich schloss meine Augen und fühlte, wie der Regen plötzlich auf uns niederprasselte. Alle meine Sorgen verschwanden und ich bin in meiner eigenen Welt. In einer Welt, in der es nur uns gibt, immer mehr alte Erinnerungen von uns kamen hoch. Ein Lächeln legte sich über meine Lippen. Ich öffnete meine Augen wieder und sah, wie sich ihre grünen Augen mit Tränen füllten und sie mich mit dem traurigsten Lächeln überhaupt anlächelte. Jedes Mal, wenn sie mich mit diesen grünen Augen und dem darin funkelnden Blick ansah, hatte ich das Gefühl, vollständig zu sein, denn sie waren meine Sicherheit.
Ich liebte die Art, wie sie mich fühlen liess. Jedes Mal, wenn sie mich mit diesen grünen Augen und dem darin funkelnden Blick ansah, hatte ich das Gefühl, vollständig zu sein. Ich liebte die Art und Weise, wie sie mir nach einem anstrengenden Tag ein gutes Gefühl gab. Ich liebte die Art, wie sie mich anlächelte und damit die Welt erleuchtete, als hätte sie gelächelt, um mich glücklich zu sehen. Ich liebte die Art, wie sie mich immer zum Lachen brachte, auch wenn es mir nicht danach war. Ich liebte den Klang ihres Lachens, denn ich fühlte mich zuhause. Ich liebte es, wenn sie aus vollem Herzen lachte und ich ihre Grübchen sehen konnte. Doch die Zeiten sind nun schon seit sechs Jahren vorbei. „Wo warst du all die Jahre, als ich dich brauchte?» flüsterte sie, dabei brach ihre Stimme am Ende des Satzes, so wie mein Herz, eine Träne rollte ihre Wange entlang, die ich mit meinem Daumen wegwischte und dabei sanft über ihre Wange strich. „Es tut mir so leid, mein Herz“ ich schluckte den Kloss in meinem Hals hinunter „ich bin jetzt hier, lass uns alles nachholen was wir verpasst haben, lass mich wieder ein Teil deines Lebens werden“ flüsterte ich hoffnungsvoll.
Enttäuschung, aber auch ein bisschen Wut widerspiegelte sich in ihren Augen, „ist das dein Ernst, Luke? Du verschwindest für sechs Jahre und tauchst plötzlich wieder auf und ich soll alles vergessen und einfach so weiter machen?“ fragte sie mich und wurde bei jedem Wort lauter. „Ich habe auch ein Leben, es dreht sich nicht immer alles nur um dich, ich brauchte dich damals vor sechs Jahren! Nicht jetzt, es ist zu spät, Luke, du bist zu spät.“ Tränen rannten ihren Wangen entlang, als sie den letzten Satz aussprach, der mir klar machte, dass ich wirklich zu spät war und alles mit meiner Entscheidung zerstört hatte. „Riya bitte…“ flüsterte ich verzweifelt und schüttelte meinen Kopf. Ich kam mit meinem Gesicht näher an ihr Gesicht, so nah, dass kein Blatt mehr zwischen uns passte. Ich spürte ihren heissen Atem auf meinen Lippen, ich beugte mich leicht nach unten und meine Lippen streifen ihre, wie sehr ich ihre Lippen vermisst habe, ich will nichts sehnlicher als ihre Lippen, nach sechs Jahren, auf meinen zu spüren. Sie legte ihre kleinen zierlichen Hände auf meine Brust und drückte mich sanft weg von ihr: „Ich werde heiraten, Luke», wisperte sie „Es tut mir so leid“ und das war der Satz, der mich zerstörte. Sie sagte noch etwas, aber ich hörte sie nicht mehr.
Alles was ich noch hörte, waren ihre Worte, die sich in meinem Kopf immer wieder wiederholten, sie wird heiraten und ich werde nicht der glückliche an ihrer Seite sein. „Liebst du ihn?“ fragte ich mit bebender Stimme. Sie verstummte sofort, aber beantwortete meine Frage nicht, sie schaute mir stumm in die Augen, die nur Reue widerspiegelten. „Liebst du ihn?“ fragte ich mit Nachdruck. Sie presste ihre Lippen aufeinander und schaute auf den Boden. Ich trat ihr wieder näher und hob ihr Kinn mit meinem Zeige- und Mittelfinger so an, dass sie mir gezwungen war, in die Augen zu sehen „schau mir in die Augen und sag mir, dass du ihn liebst“ sie sah mir in die Augen, sagte aber immer noch nichts. „Sag mir, dass du mich nicht mehr liebst, sag mir, dass er dich glücklicher macht als ich, sag mir…“ Ich verstummte, als sie ihre weichen Lippen auf meine legte und ihre Hände meine Wangen fest umschlossen.
Ich erwiderte ihren Kuss und legte meine Hände auf ihre Taille, um sie näher an mich zu ziehen. Langsam lösten wir uns voneinander und ich legte meine Stirn gegen ihre Stirn „ich habe nie aufgehört, dich zu lieben Riya, es tut mir so leid“ flüstere ich mit heiserer Stimme. „Ich habe auch nie aufgehört dich zu lieben, Luke, keine Sekunde“, flüsterte sie. Wir umarmten uns innig, aber es war keine normale Umarmung, nein, das war es definitiv nicht, denn es war ein Zeichen-ein für immer.
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