Als sich unsere Blicke trafen durchlief mich ein Schauer. Es war nicht irgendein Schauer, nein. Es war ein Schauer nach Sehnsucht und Verlangen, welcher mich zurück in die Gegenwart brachte.
Als ich heute morgen aufwachte spürte ich, dass heute etwas Merkwürdiges passieren würde. Ich verbrachte Minuten damit zu überlegen was heute wohl passieren würde. Doch ich kam leider auf keine Spur. Deshalb startete ich mein Tag wie gewohnt.
Während meinem Frühstück unterhielt ich mich mit meiner Mutter über den heutigen Tag. Es war eigentlich alles wie sonst, bis meine Mutter plötzlich zu mir sagte, „Ich hoffe du hast nicht vergessen das William heute das Herbstfest feiert.“ „Oh Schei….“ wollte ich gerade erwidern, als Sie mich mit einem strengen „Aha nicht in diesem Haus“ unterbrach. Wie immer vergass ich die Regel, dass in unserem Haus nicht geflucht wird.
„Rose du hast es mir versprochen, dass du kommst.“ „Jaa“ sagte ich mit einem giftigen Ton. William Hauser ist der Vater meines nicht mehr besten Freundes. Luis und ich sind Haus an Haus aufgewachsen und kannten einander besser als unsere Eltern. Bis zum Abschlussball vor drei Jahren waren wir beste Freunde. Seither sahen wir uns nicht mehr.
Es war 15.00 Uhr und ich sass in meinem Zimmer. Ich sass schon seit einer Stunde dort und überlegte mir welches Kleid ich anziehen sollte. Entweder das blaue oder das violette. Ich musste mich beeilen, denn ich wollte vor dem Herbstfest unbedingt noch zu Luise, meiner besten Freundin. Wir wollten noch über die vergangene Woche sprechen, so wie wir es immer taten.
Wir hatten es sehr nett und lustig bis ich mit dem Herbstfest bei William hervorkam. Darauf hin antwortete sie „Bist du sicher das du dahin gehen willst. Ich meine du siehst zwar wirklich gut in diesem Kleid aus, aber willst du dir das antun?“ „Ja“ sagte ich zu ihr. „Ich musste es meiner Mutter versprechen. Sonst unterstützt Sie mich mit den Kosten für die Fahrschule nicht mehr.“ Meine Mutter und ich haben einen Deal abgemacht. Wenn ich sie zur Herbstfeier begleite, unterstützt Sie mich mit den Kosten für die Fahrprüfung. „Luise, du weisst dass ich diese Unterstützung echt brauche.“ Sie stimmte mir mit einem „mhm“ leise zu. „Und zudem weiss ich ja nicht mal, ob Luis da sein wird.“ Seitdem Luis vor drei Jahren ausgezogen ist, hatte er seine Familie nie besucht. Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass er nicht da sein wird. Wir verabschiedeten uns und ich machte mich auf den Weg zu William.
Bevor ich ins Haus eintrat, atmete ich zuerst einmal tief ein und aus. Als ich das Haus betrat stich mir der Duft von den Hauser‘s in die Nase, welcher in mir Kindheitserinnerungen hervorrief. Ich verbrachte so viel Stunden in diesem Haus, dass es mir sehr vertraut war. In meinem Gedanken sah ich uns wie wir gerade im Wohnzimmer sassen und LEGO spielten.
Plötzlich legte sich eine Hand auf meine Schulter. Ich drehte mich um und sah ihn. Breit gebaute Schultern, muskulöse Arme und ein breites Grinsen. Als sich unsere Blicke trafen durchlief mich ein Schauer. Es war nicht irgendein Schauer, nein. Es war ein Schauer nach Sehnsucht und Verlangen, welcher mich zurück in die Gegenwart brachte. „Hallo Rosie! Boah, schon lange nicht mehr gesehen.“ Rosie? Sein Ernst, mich nennt niemand mehr so. Ich heisse Rose, nicht Rosie. „Hi Luis“ erwiderte ich heiser. Ich wollte mich gerade umdrehen und in Richtung Küche gehen da hielt er mich am Arm fest. „Warte mal Rosie“ Ich hielt inne und war gespannt, was er mir mitteilen wollte. „Du sieht sehr gut in diesem Kleid aus. Violett steht dir echt gut.“ Mein Gesicht wurde sofort rot. Wow, mit dem hätte ich nicht gerechnet. Stotternd antwortete ich „Vielen Dank. Du siehst auch gut aus.“ Luis trug einen dunkelblauen Anzug, welcher bei den Ärmel hoch gekrempelt war. Ich musste zugeben er sah echt heiss aus. Kurz darauf schossen mir die Erinnerungen des Abschlussballes wieder in den Kopf. Luis und ich waren freundschaftlich zusammen dort. Wir tanzten, sangen und amüsierten uns. Doch als er für uns Drinks holen wollte kam er nicht mehr zurück. Ich machte mir Sorgen und begann ihn zu suchen.
Nach einer Ewigkeit fand ich ihn zusammen mit meiner Schwester auf dem Flur hinter einem Pfosten. Die beiden machten rum, was mir gar nicht gefiel. Ich empfand, dass das zwischen uns viel mehr als nur Freundschaft war und das wusste meine Schwester genau. Bevor sie mich entdeckten, rannte ich nachhause. Seither hatte ich nichts mehr von Luis gehört und meine Verbindung zu meiner Schwester wurde schwächer.
Später am Abend sass ich Luis gegenüber. Meine Mutter wollte unbedingt das ich mich so verhalte, als wäre nicht passiert. Luis und ich unterhielten uns über unsere gemeinsame Kindheit. Wir quatschten so lange bis nur noch seine Familie und ich da waren. Meine Mutter war nicht mehr da, Sie musste sich unbemerkt davongeschlichen haben.
Als ich gerade gehen wollte sagte Luis zu mir „Bleib doch noch ein bisschen. Lass uns einen Film schauen.“ Ich wollte gerade ablehnen da zog er mich auf die Coach und liess den Film laufen. Als der Film gruselig wurde kuschelte ich mich an Luis an. Ich merkte es erst als er seinen Arm um meine Taille legte. Mich durchfuhr ein Schauer als er in mein Ohr flüsterte „Alles gut Rosie, es ist nur ein Film.“ Ich nickte.
Kurz bevor der Film zu Ende war muss ich eingenickt sein, den ich befand mich neben Luis im Bett als ich aufwachte. „Du bist eingeschlafen, deshalb brachte ich dich in mein Bett.“ Er strich mir durchs Haar und sah glücklich aus. Ohne zu überlegen, sagte ich „Ich habe dich vermisst Luis, du hast mir gefehlt.“ Seine Mundwinkel zuckten „Ich dich auch Rosie. Mehr als du dir vorstellen kannst.“ Ich lehnte mich vor und küsste ihn. Es dauerte nicht lange da erwiderte Luis meinen Kuss. „Nichts wird uns jemals wieder trennen!“ sagte Luis. Wir kuschelten uns aneinander und schliefen ein.
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