"Die Zeitmaschine" – Eine Geschichte von Viyan Oskan - Young Circle

«Die Zeitmaschine» – Eine Geschichte von Viyan Oskan

Member Stories 2024

«Die Zeitmaschine» – Eine Geschichte von Viyan Oskan

Ein Mann, der glaubt, seit Jahren unter einem unaufhörlichen Fluch zu stehen, beschließt in der Silvesternacht, sich mit einem geheimnisvollen Spiegel auseinanderzusetzen, um den Bann endlich zu brechen. Doch wird ihm dieser Neuanfang wirklich gelingen, oder steckt hinter dem Spiegel eine tiefere Wahrheit?

Tage vergehen, was für uns Menschen heisst, dass unsere schönen- und schlechten Momente vergehen. Augenblicke, die ein Gefühl hinterlassen und nie mehr wieder zurückkommen. Wenn es eine Möglichkeit gäbe, die Zeit wieder in die Vergangenheit stellen zu können. Doch wie?

Ein stiller, weisser Winterabend rauschte durch. Überall sah man nur Lichterketten in verschiedenen Farbtönen, man hörte Menschen singen, es wurde gebacken und gelacht. Es stand also fest: Weihnachten kommt und wieder geht ein Jahr vorbei.

Doch war es immer so? Ist das Erfreuen bei jedem dasselbe? Etwa auch bei mir?

Jedes Jahr freuen sich die Menschen auf das kommende Jahr, auf ihre nächsten Schritte und Ziele. Jeder ist gespannt darauf, was auf sie zukommen könnte. Aber bei mir? Da sieht es ganz anders aus. Jedes neue Jahr ist verflucht, es passieren unerwartete Dinge, jeder Tag ist anders als das «vergangene». Es ist wie ein Karussell, das niemals aufhören wird. Der Wunsch der Endung des Fluchs ist zu klein. Doch das muss aufhören…

Noch drei Tage bis zu Silvester oder besser gesagt die letzten drei Tage des Schreckens, bis zum nächsten Fluch.

Im Schlaf gingen mir viele Vorstellungen durch den Kopf, die ich nicht loswerden konnte. An einem Moment musste ich aufwachen, denn das war für mich das Limit. Meine Gedanken gingen noch nie so weit hinaus.

Ich stand auf und sass bis zu Mitternacht am Tisch und liess meine Gedanken schweifen, bis zu dem Punkt, an dem ich es gemerkt habe…

Noch zwei Tage bis zum neuen Jahr.

Meine Gefühle sagten mir, dass die Grenze nah liegt, aber ich es nicht sehen kann. An diesem Moment stand ich vor mich hin, vor dem Spiegel und sprach:

«Warum ich?»

«Warum zielst du auf mich hinaus?»

«Muss ich der eine Mensch sein, von den über 7 Mrd. Menschen auf unserem Planeten, der unter diesem Fluch steckt?»

Weiter kam ich nicht mehr…

Bevor ich dann wegging, blitze etwas in den Spiegel hinein, ich konnte es nicht wahrnehmen, denn es war nicht nur ein bestimmtes Licht, sondern ein Licht, das man nicht beschreiben konnte, es war ein geheimnisvolles Licht, das ihre Seite nicht vorstellen wollte. An diesem Augenblick wollte ich den Spiegel nicht mehr verlassen, denn meine Gefühle sagten mir voraus, dass da was nicht stimmt. Aber ich musste mich ja an einem Zeitpunkt bewegen, ich kann ja nicht die ganze Zeit davorstehen. So verfolgte mich der Spiegel den Rest des Tages.

Noch die restlichen 24 Stunden übrig bis zum neuen Jahr.

Das war der Tag, an dem ich dachte, das war’s. Schon wieder ein Jahr vorbei und der Fluch heisst Willkommen. Aber nein, das lass ich mir nicht nochmals zukommen. Dieses Jahr ist es vorbei, der Fluch wird und muss sterben.

Ich dachte an den gestrigen Tag:

«der Spiegel» war von den ganzen Jahren mein einziger Befund, der mir merkwürdig vorkam, nachdem ich mit mir selbst davor gesprochen habe. Es muss was mit dem Fluch zu tun haben, warum sollte den einfach so ein Licht hineinblitzen um Mitternacht?

Ich sagte mir selbst dann, bevor es Mitternacht wird und die Zeit sich auf 00:00 Uhr stellt, stelle ich mich wieder vor dem Spiegel und sage dieselben Worte, die ich am zweit letzten Tag gesagt habe, somit ergreife ich mit Hoffnung das Licht…

Die Stunden vergingen und hielten nicht mehr, jeder war gespannt auf das Jahr und konnten es kaum aushalten, um die Feuerwerke anzuzünden, währenddessen ich nur die letzten Stunden, Minuten und Sekunden zählte.

5 Minuten übrig bis zu 00:00 Uhr.

Ich stand bereit vor dem Spiegel, mein Herz klopfte vor Begeisterung und Nervosität.

Ich machte mich bereit und sprach die Wörter aus:

«Warum ich?»

«Warum zielst du auf mich hinaus?»

«Muss ich der eine Mensch sein, von über den über 7 Mrd. Menschen auf unserem Planeten, der unter diesem Fluch steckt?»

Und da passierte es…

Das Licht erschien vor meinen Augen, mein Blut kochte in meinem Körper und mir wurde warm ums Herz. Bevor das Licht wieder wegging, sprach ich schnell in der letzten Minute:

«Mein einziger Wunsch, über den ganzen Jahren ist es nur, dass der Fluch von mir weggeht und ich mich in einem normalen Leben wieder zurück entwickeln kann»

«Das ist mein einziger Wunsch für mein ganzes Leben lang…»

Die Farben des Lichts veränderten sich und nicht nur das, sondern auch meine Gefühle gingen rauf und runter. Ich fühlte mich komisch, als wäre das nicht mein Leben von früher, nein, sondern als wäre ich neu auf die Welt gekommen.

Hat es etwa funktioniert? Werde ich etwa einen normalen Alltag haben und so leben wie die anderen Menschen?

Es wurde 00:00 Uhr.

Das neue Jahr beginnt, die Menschen sind draussen alle fröhlich am Lachen, trinken gemeinsam und sind weiter am Feiern.

Ich habe mich als einzige anders gefühlt. Bevor ich den Spiegel verlassen wollte, klopfte es an meiner Tür. Normalerweise klopft niemand. Ich ging dann die Tür aufmachen, es war eine Familie, die mich einladen wollte, zum ihrem Neujahrfest.

Nach den ganzen Jahren passierte mir das noch nie…

Natürlich ging ich mit der Familie dann mit feiern, es war eine herrliche und wunderschöne Nacht.

An diesem Moment wurde mir klar, dass der Fluch aus war.

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