"Die funkelnden Geheimnisse" – eine Geschichte von Nadja Riesen - Young Circle

«Die funkelnden Geheimnisse» – eine Geschichte von Nadja Riesen

Member Stories 2022

«Die funkelnden Geheimnisse» – eine Geschichte von Nadja Riesen

Freunde habe ich zwar nicht wirklich, denn wenn man berühmt ist, oder zumindest berühmte Eltern hat, ist es echt schwierig wirkliche Freunde zu finden. Du muss sich ständig fragen ob, die Leute nur mit dir befreundet sein wollen, weil du berühmt bist, oder weil sie dich wirklich mögen.

1.   Teil

Juhu! Heute darf ich das allererste Mal an einen Promi Ball! Zwar nur einen Wohltätigkeitsball aber immerhin! Ich gehörte nicht zu den grossen Promis doch da meine Mutter eine berühmte Sängerin ist und mein Vater ihr Gitarrist darf ich ausnahmsweise mal mit. Dazu hatte meine Mutter mir extra ein Kleid dazu gekauft. Mein Kleid war knielang, schulterfrei und mit goldenem Glitzer überzogen. Ich schritt mit langen Schritten in den Saal. Dieser hatte abgedunkelte Fenster, welches verhindern sollte das Paparazzas Bilder machen können. Ich kam mir plötzlich so klein vor zwischen all diesen vielen Leuten in diesem riesengrossen Saal. Die Frauen hatten pompöse Ballkleider an, die sehr viel Platz brauchten. Ich bewunderte das Kleid der berühmten Popsängerin Ariana. Meines war längst nicht so pompös wie die anderen Kleider. Ich hielt automatisch nach gleichaltrigen Kindern Ausschau, allerdings fand ich keine. Meine Mutter kam auf mich zugelaufen. „Hübsch siehst du aus, mein Kind“, ich habe es satt das meine Mutter mich immer „mein Kind“ nennte. „Komm! Ich stelle dich Ariana vor“, sagte meine Mutter und steuerte auf Ariana zu. Sie wechselten ein paar Wörter mit Ariana und sagte dann: „Das ist meine Tochter Clarissa“, was ich auch hasse, an meiner Mutter ist, dass sie mich, wenn sie mich nicht „mein Kind“ nennte, mit meinem vollen Namen anredet. Alle meine Freunde und alle andern, ausser meiner Mutter nennen mich Clissy, was ich viel schöner finde. Freunde habe ich zwar nicht wirklich, denn wenn man berühmt ist, oder zumindest berühmte Eltern hat, ist es echt schwierig wirkliche Freunde zu finden. Du muss sich ständig fragen ob, die Leute nur mit dir befreundet sein wollen, weil du berühmt bist, oder weil sie dich wirklich mögen.

Auf diesem Ball wollte ich meine Liste zu „Die geheimsten Geheimnisse der grössten Stars“ erweitern. Früher als ich allein zu Hause bleiben musste, während meine Eltern irgendetwas machten, haben sie mir immer ein grosses Geheimnis über einen Star erzählt. Ich habe das alles aufgeschrieben und die vielen Stichpunkten wurden schon zu einer ewig langen Liste. Mein Plan für den Ball, war nicht die Stars direkt nach Geheimnissen zu fragen, aber vielleicht bekam man einfach so etwas mit. Meine Mutter redete noch lange mit Ariana und ich verabschiedete mich nach einem Autogramm von ihr. Ich drängelte mich durch die Menschen Menge und schnappte verschiedene Wortfetzen auf. Bei einer Menge blieb ich stehen. Das hörte sich echt spannend an!

„Du bist so ein Betrüger!“, schrie Emma. „Aber…“, wollte Tom erwidern, doch Emma schnitt ihm das Wort ab: „Nichts aber! Du bist ein Betrüger!“ „Na dann! Ich habe dich nie gekannt!“, schrie er zurück. „Das kannst du nicht leugnen! Wir haben eine Filmreihe zusammengedreht!“, Emma wollte nur kurz Luft holen, da schrie sie Tom schon wieder an: „Na und! Dir wird das mit den Drogen eh niemand glauben!“ „Was genau mit den Drogen wird mir niemand glauben?!“, als Emma das gesagt hatte wurde Tom zwar leiser, doch sein Gesicht war immer noch knallrot. „Du weisst genau, was ich meine!“, als Emma nicht antwortete, sondern ihn immer noch anstarrte, redete er weiter, „Na das auf dem Schwarzmarkt! Als ich dort Drogen verkauft hatte.“ „Ah ja! Und dass, dass niemand mir glauben wird, stimmt nicht gerade, nachdem du das alles gestanden hast!“

Ich hatte das ganze heimlich auf live gestreamt und machte mich nun so schnell wie möglich unsichtbar. Meine Community, von meiner Promi Skandal Seite, waren schon fleissig am Liken und Weiterleiten.

2.   Teil

In der nächsten Gruppe standen zwei Männer, der eine davon sah aus, als ob er eine Rolle in dem nächsten Skandal spielen würde, in meinem Kopf betitelte ich ihn als „Creepy Dude“.

„Ich muss dir etwas erzählen“, sagte der „Creepy Dude“ zum anderen Mann, „du weisst ja, dass ich eine Leidenschaft für gut ausgeführte Morde habe.“ Ohne auf die Antwort des anderen zu warten, redete der „Creepy Dude“ weiter: „Mein früherer Feind, Hennes, stiess mich von einem Hochhausdach.“ „Was hast du das überlebt?“, unterbrach der andere ihn. Der „Creepy Dude“ schlug sich die Hand vor den Kopf: „Das war natürlich alles nach meinem Plan: Ich wollte, dass dieser Volldepp von der HGA, der uns die ganze Zeit beobachtete, denkt dass ich umgekommen bin. Das passierte mir natürlich nicht da ich für eine sanfte Landung vorgesorgt hatte.“ Der andere Mann sagte voller Bewunderung: „Und das hast du dir alles selbst ausgedacht?!“ „Nicht ganz. Ich habe vor kurzem einen Krimi gelesen, in dem der Täter ähnlich vorging. Für alle meine Taten habe ich mich von der Krimi Serie von Agathe Christie inspirieren lassen.“

„Ding“, mit diesem Ton beendete ich den Livestream und machte mich aus dem Staub.

3.   Teil

Am nächsten Morgen schaute ich wie immer auf meinem Account nach was gelaufen war über die Nacht. Die zwei Live Streams waren Millionen Mal geliked und unendliche Male weitergeleitet worden. Ich machte es mir gemütlich und las alle Kommentare durch. Ein Kommentar stach mir gleich ins Auge. Dieser Kommentar wurde von einem „Franz“ geschrieben und war sehr professionell formuliert worden.

„Liebe Clarissa,

Ich möchte Ihnen im Namen von der Hollywood-Geheimakademie, kurz HGA, danken. Diese zwei Live Streams gestern Abend haben uns sehr geholfen in unserer Ermittlung über den Drogen Verkauf auf dem Schwarzmarkt und dem vorgetäuschten Tod von demjenigen, den Sie den „Creepy Dude“ genannt hatten. Er heisst Konrad. So konnten wir die beiden mit Videobeweis verhaften. Wir danken Ihnen, und haben auch eine Belohnung für Sie! Wir haben Ihnen einen Scheck von über 100‘000 Dollar zugestellt. Falls sie noch Wünsche haben, sind wir immer für Sie da.

Liebe Grüsse ihre HGA“

Ich war einen kurzen Moment sprachlos und als ich kurze Zeit später meine Anzahl Follower sah quietschte ich auf, es waren über die Nacht eine Million geworden! Wenn ich das alles meinen Eltern zeigen werde, werden sie mich endlich anerkennen und nicht mehr wie ein kleines Kind behandeln.

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