"Der Weg zu meinem Zuhause" - Eine Geschichte von Mariem Almohana - Young Circle

«Der Weg zu meinem Zuhause» – Eine Geschichte von Mariem Almohana

Member Stories 2023

«Der Weg zu meinem Zuhause» – Eine Geschichte von Mariem Almohana

Eine junge Frau namens Nadira fühlt sich verloren, nachdem sie von ihrer religiösen Familie verstoßen wurde. Sie trifft auf einen jungen Mann namens Maximilian, der ihr Essen gibt und sie in ein Hotel einquartiert. Maximilian bietet ihr an, bei ihm zu wohnen, und sie entwickeln eine enge Beziehung. Gemeinsam überwinden sie Hindernisse und finden in einander ihr neues Zuhause und die Liebe ihres Lebens.

Es fühlt sich alles verloren an… Gestern saßen wir noch gemeinsam am Esstisch und nun überlege ich mir an der kalten Mauer anlehnend, wo ich mir etwas zu essen besorgen kann.

Wichtiges zu verlieren kann einem alles Entreißen was dem Leben einst so viel Sinn gegeben hat. Das Haus in dem ich aufgewachsen bin, den glauben an eine Zukunft und meine Familie.

Ich dachte ich würde das ohne sie schaffen, ich dachte es würde besser werden wenn ich gehe. Schlussendlich war es nicht ganz meine Entscheidung.

Es ist sehr schwierig mit einer religiösen Familie aufzuwachsen wenn man es selber nicht ist und sich einfach dem Umfeld anpassen möchte. Ich habe lange gekämpft, hab echt gedacht ich halt es aus. Aber ich habe doch noch so viele unbeantworteten Fragen im Kopf… Fragen die man nicht einmal aussprechen kann weil es einfach keine Worte dafür gibt.

„warum fühlt sich alles so sinnlos an?“

Es fühlt sich an wie eine Schlange, eine Giftschlange, die unter dem T-Shirt heranschleicht, …

Meine Nerven laufen Amok, ich wünschte ich wäre nicht in der Lage zu fühlen.

„du siehst aus, als könntest du was zu essen gebrauchen“ ertönt eine Stimme neben mir.

Ich musste denn jungen Herr 2 mal anschauen um sicher zu gehen das ich mir das nicht eingebildet habe. Schließlich bin ich, seit ich hier draußen bin ununterbrochen am Denken.

„Hey, hast du was für mich?“ frage ich ihn als er sich zu mir setzt.

Er reicht mir die halbe Pizza aus seinem Pizzakarton. 24 Dalips… dort hat mein dad immer so gerne bestellt.

„hast du was gesagt?“ oh, ich habe wieder mal laut gedacht.

„danke für die Pizza, wollte ich sagen.“

Wir essen die Pizza gemeinsam und ich erzähle ihm, der übrigens Maximilian heißt und 19 Jahre alt ist, wie es dazu gekommen ist das ich nun kein zuhause mehr habe und meine Familie mich traumatisiert hat und das ich verabscheut werde und… okay ich glaube es reicht.

„du hast einen wunderschönen Namen, Nadira“

Das klingt verrückt aber in dieser Sekunde, auf dem Boden sitzend mit einem Typen, den ich kaum kenne, spüre ich einen Funken Hoffnung.

Seine Augen verraten mir, dass er ein guter ist und mir helfen wird.

In der Nähe hat es einen Brunnen, während ich kurz was trinken gehe nimmt Maximilian das Handy nach vorne und telefoniert rum. „Ist geklärt“ sagt er als ich zurück komme.

Er Zeigt mir eine Bestätigung für die Buchung eines Hotels in der Nähe. Im Zeitraum von einem Monat. „Spinnst du?!!“ mir fällt der Mund auf… ich kann mir das doch gar nicht leisten…                                 Er lächelt nur und drückt mir etwas in die Hand. Als ich meine Hand aufmache sehe ich die grünen Scheine. Jetzt gibt mir der Fremde auch noch Geld… ich fass es nicht.

„Du hast mir mein Leben versüßt, in dem ich dich kennengelernt habe, nun möchte ich dir helfen unter der Bedingung, dass du nicht aus meinem Leben verschwinden darfst“

So etwas Süßes hat noch nie jemand zu mir gesagt. Es fühlt sich alles sinnvoll an. Vielleicht ist das meine Bestimmung.

Er bringt mich ins Hotel und wir verabschieden uns. Natürlich haben wir unsere Nummern ausgetauscht.

1 Monat vergeht ohne Kontakt mit Maximilian. In der Zwischenzeit konnte ich mir Sozialhilfe holen und darf demnächst in eine ein Zimmer Wohnung einziehen. Aber bis dahin…. 

Mein Handy klingelt…

Maximilian erscheint auf dem Display. Seine funkelnden blauen Augen, das süße lächeln. 

„ich habe dich einen Monat lang in ruhe gelassen, ich hoffe das gab dir gut Zeit zum Überlegen…“

Überlegen? Was meint er?

„möchtest du zu mir ziehen?“

Bevor ich überhaupt nachfragen konnte was er meint kommt die schockierende Frage schon aus seinem Mund. Oh mein Gott.

Ich werde von meiner höchst religiösen Familie rausgeschmissen und ziehe nach einem Monat mit dem ersten Mann der mich angesprochen hat zusammen?

Das ist doch verrückt.

„ich würde gerne mit dir zusammen ziehen Max“

Ja… ich weiß was ihr jetzt denkt, aber ich habe ja sonst keine Lösung und die Ein Zimmer Wohnung wird mir erst in paar Wochen zur Verfügung gestellt.

Ich treffe mich am gleichen Nachmittag mit Maximilian, genauer gesagt steht er nicht lange nach dem Telefonat schon vor meiner Haustüre mit seinem schicken BMW.

Der ganze Umzug verlief gut.

Monate vergehen und ich bin immer noch bei Maximilian. Er hat mir einen Job besorgt als Sekretärin, beim Sozialamt bin ich nicht mehr. Ach ja, wir sind seit 3 Wochen offiziell zusammen.

Ich habe immer gedacht das Zuhause ist, wo die Familie ist. Aber Maximilian hat mir immer mehr gezeigt das Zuhause ganz viel sein kann. Es können Menschen sein, es kann ein Ort sein, es kann ein Duft sein… man muss es nur für sich selbst finden und sich diesen Weg erarbeiten. Ich habe viele Hürden übersprungen, ich habe lange gekämpft und echt gedacht es gibt keinen Ausweg. Ich war kurz vor dem Aufgeben. Nun glaube ich auch daran dass es Liebe auf den ersten Blick gibt.

Diese Blauen Augen… das verdammte lächeln.

 Er hat mich gerettet.

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