Ich rannte. Ich rannte immer weiter. Als das Blut an meinem Bein herunterlief rannte ich immer noch. Schreie, Sirenen, Rufe und dann war wieder dieses bekannte Schwarz.
Zwei Tage zuvor:
Es knallte. Ein Schuss. Ich stolperte und spürte, wie mir etwas warmes mein Bein herablief. Ich strich darüber und spürte ein kleines Loch. Im nächsten Moment durchzuckte ein höllischer Schmerz mein Bein. Meine Hand war rot. Irgendjemand zerrte mich hoch und in einen Krankenwagen. Als die weissen Wände des Krankenhauses in Sicht kamen, verlor ich das Bewusstsein. Ungefähr drei Stunden später, wachte ich wieder auf. Ich war in einem Krankenhaus. Logisch. Aber dann fiel mein Blick auf mein Bein. Es lag in einem blütenweissen Verband. Nur ein paar rote, kleine Flecken verrieten, dass es sich um eine neuere Verletzung handelte. Als ich mein Bein bewegte, fiel ich fast wieder in Ohnmacht, weil die Schmerzen kaum auszuhalten waren. Dann versetzten mich Maschinen in ein künstliches Koma.
Es schien wie ein Wunder. Ich war wieder wach. Als die Ärzte das gesehen hatten, kam direkt einer in mein Zimmer gestürzt. Er fragte mich wie ich hiess, wie alt ich war und wo ich herkam. Ich antwortete mit Kizzy Ethan, 23 Jahre und London. All das war richtig. Zum Glück. Denn so wusste man, dass keine Erinnerungen fehlten. Der Arzt sagte mir, dass meine Familie draussen wartete und ich sie aber noch nicht sehen darf, weil ich Ruhe brauchte.
Als ich zwei Tage später entlassen wurde, musste ich in ein Hotel in der Schweiz gebracht werden, weil in London Krieg herrschte. Deswegen hatte ich auch ins Krankenhaus gebracht werden müssen, weil ich einen Streifschuss abbekommen hatte. Im Hotel hatte ich alles möglich um mich pudel wohl fühlen zu können. Als drei bis vier Wochen später die Wunde verheilt war suchte ich eine Wohnung. Ich fand eine die schön war und wohnte dort drinnen bis ich ungefähr eineinhalb Jahre später wieder nach London ziehen konnte, weil der Krieg endlich vorbei war.