Im Jahr 1923 lebte einst eine reiche Familie in Peking. Die Familie hiess Koa und alle verehrten sie. In der Familie lebte ein Mädchen, sie hiess Yun. Yun war 17 Jahre alt und hatte drei Brüder; Takoa, Hyami und Kasur. Takoa war der älteste und hatte schon längst eine Familie gegründet. Hyami war gerade dabei und Kasur war erst 12 Jahre alt.
Es war an einem warmen Nachmittag, als Yun durch ihre geliebte Stadt Peking schlenderte. Sie war mit ihren Eltern zum Essen verabredet, war aber früh dran.
,,Yun, Yunnn’’ sagte plötzlich jemand hinter ihr. Es war Makao, er und sie waren befreundet seit der Kindheit, aber Makao war blöderweise nicht reich, sodass Yuns Eltern ihr verboten haben mit Makao zu sprechen. Doch Yun war es egal, freudig schaute sie Makao zu, wie er zu ihr rüber rannte. ,,Hallo Makao’’ begrüsste sie ihn. ,, Hallo’’ kam es keuchend von Makao. ,,Ähm Makao ich habe leider keine Zeit, aber du kannst ja ein wenig mitlaufen.’’ Meinte Yun, denn sie hatte gerade gemerkt, dass sie sich nun doch ein wenig beeilen muss.
Nachdem Yun endlich im Restaurant angekommen war, in dem sie sich mit ihren Eltern verabredet hatte, hatten ihre Eltern schon auf sie gewartet. ,,Ah, Yun da bist du ja endlich’’
sagte ihre Mutter, ,,setz dich Yun’’ meinte ihr Vater. Ihre Eltern sprachen nicht mit Yun, bis sie zur Nachspeise kamen, ihr Vater fing an: ,,meine liebe Yun, wir haben gedacht dass… es Zeit ist, unser Geschäft zu erweitern, indem du heiratest! ’’ Yun war sprachlos, gerade kam eine Kellnerin und gab ihnen ihre Glückskekse. ,,Was!’’ erwiderte Yun ,,das könnt ihr nicht machen!’’. Zuerst sahen die Eltern ein wenig erschrocken aus, doch dann sagte der Vater schliesslich: ,,Yun! Was fällt dir ein? Wir haben beschlossen, dass du heiratest, dann tust du es auch! ’’
Yun schnappte ihren Glückskeks und rannte davon. Sie wusste, dass das unhöflich war, aber das war ihr jetzt egal.
Als Yun endlich zuhause war, ging sie schluchzend in ihr Zimmer und schloss sich ein.
Am nächsten Morgen knurrte ihr Magen, doch sie hatte keine Lust runterzugehen. Eigentlich wollte sie nur nicht ihre Eltern sehen. Mühsam schaute sie sich nach etwas um. «Hatte ich nicht den Glückskeks von Gestern auf den Schreibtisch gelegt?» dachte Yun, und da war er auch. Yun riss die Tüte auf und zog einen kleinen Glückskeks heraus. Sie biss hinein und nahm den Zettel heraus, auf dem Zettel stand: Vertraue deinem Bauchgefühl. Yun starrte den Zettel an und je länger sie ihn anstarrte desto sicherer war sie sich. Was auch immer ihre Eltern sagen würde, sie würde sich wehren! Plötzlich klopfte es an der Tür, Yun erschrak. ,,Beruhige dich Yun, ich bins Kasur.’’ ,,Was willst du Kasur?’’ kurzes Schweigen, dann kam die Antwort: ,,so eine Familie ist da und sie wollen dich sehen.’’ Yun war erschüttert, war es so dringend, dass alles so schnell wie möglich gemacht werden musste? Yun zog sich an und ging dann halb wütend und halb traurig hinunter. Unten wartete ein Pärchen mit einem ungefähr gleichaltrig aussehenden Jungen. Die Eltern von Yun schauten irgendwie glücklich, denn beide hatten ein freundliches Lächeln im Gesicht. ,,Ah Yun, da bist du ja, schön dich kennenzulernen’’ sagte die Frau. ,,Unser Sohn Sukumi war schon ganz aufgeregt dich zu treffen, oder Sukumi?’’ Der Junge, der anscheinend Sukumi hiess, schaute schüchtern und auch ein wenig erwartungsvoll zu Yun hinüber. ,,Yun, setz dich doch!’’ forderte Sukumi Yun auf. Yun setzte sich neben Sukumi, denn er hatte auf den Stuhl neben ihm getippt.
Der Vater von Yun schaute Yun erwartungsvoll an, Yun verstand und murmelte ein knappes ,,Danke’’ heraus. Die Eltern redeten noch über die Planung von der Hochzeit und Yun bemerkte, dass Sukumi sie die ganze Zeit anstarrte. Nachdem die Eltern fertig gesprochen hatten, nahm Sukumi Yun bei der Hand und wollte mit ihr nach draussen gehen. Währenddessen hatten die Eltern bemerkt, dass Yun nicht aufgestanden war. Yuns Eltern schauten sie erwartungsvoll an. Yuns Beine zitterten, aber sie stand nicht auf. ,,Ach Yun mach doch keinen Unsinn!’’ meinte ihr Vater. ,,Ich entschuldige mich für ihr Verhalten’’, hörte Yun ihre Mutter flüstern. Die Eltern von Sukumi die Koschaki hiessen, schauten verwirrt. ,,Yun, bitte’’ sagte Yuns Mutter, doch Yun blieb sitzen, denn sie spürte ihre Wut aufsteigen. ,,Nein’’ flüsterte Yun. ,,Wie bitte?’’ fragte Miss Koschaki. ,,Ich sagte nein’’ kam es ein wenig deutlicher von Yun. ,,Yun! Ich warne dich’’, sagte ihr Vater. Doch Yun stand auf ,,wenn ihr wollt, dass ich heirate, dann müsst ihr warten bis ich soweit bin!’’. Yun rannte auf ihr Zimmer und konnte noch ihre Eltern sich entschuldigen hören. Und so musste Yun doch ein wenig Grinsen, denn sie hatte es tatsächlich geschafft, sie hatte sich gewehrt.
Am nächsten Morgen schimpften ihre Eltern mit ihr, aber sie erzählten auch, dass die Familie Koschaki anders entschieden habe und Sukumi nicht mit Yun vermählt werden sollte. Und das war das Beste überhaupt – also für Yun. Und den Glückskekszettel behielt Yun seitdem immer in ihrer Tasche und sie half vielen Kindern, die in einer ähnlichen Situation waren wie die von Yun.
Und dies ist das ENDE dieser Geschichte
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