"Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle" – eine Geschichte von Svenja Oertle - Young Circle

«Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle» – eine Geschichte von Svenja Oertle

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«Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle» – eine Geschichte von Svenja Oertle

Ich öffnete die Türe und meine Schwestern traten in mein Zimmer. Ich liebte mein Zimmer, es hatte grosse Fenster, mit schöner Aussicht in Mitten von Beverly Hills.  Wir setzten uns auf mein Sofa und machten es uns gemütlich.

Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle. Ein Zitat von Albert Einstein . Eigentlich liebe ich seine Zitate und stimme ihnen auch zu. Doch bei diesem ist das ein wenig anders. Denn ob ich es möchte oder nicht, mein Leben besteht momentan aus einem Geheimnis.

Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken, ich öffnete meine Zimmertür, und wie erwartet standen meine Schwestern Megan und Stella vor mir.

Ich öffnete die Türe und meine Schwestern traten in mein Zimmer. Ich liebte mein Zimmer, es hatte grosse Fenster, mit schöner Aussicht in Mitten von Beverly Hills.  Wir setzten uns auf mein Sofa und machten es uns gemütlich. « Also, was wissen wir bereits?», fragte Megan. «Der Brief, den Stella in ihrem Zimmer entdeckt hat ist von unserer Grossmutter, Charlotte Evans. Vor einem Jahr ist sie verstorben, wir kannten sie nicht gut und wahrscheinlich hatte sie den Brief bei ihrem letzten Besuch an Weihnachten versteckt. In diesem Brief teilte sie uns mit, dass es ein Geheimnis in unserer Familie gäbe, was dieses Geheimnis ist, hat sie uns nicht mitgeteilt», sagte ich mit einer seriösen Stimme. Megan und Stella mussten lautstark anfangen zu lachen. «Stella Evans und Megan Evans, das ist überhaupt nicht lustig und streng geheim», sagte ich mit einer ernsten verstellten Stimme. Dadurch mussten sie nur noch mehr lachen. «Liz, ich glaube du solltest aufhören mit dem Modeln und besser als FBI-Agentin arbeiten», teilte Stella schmunzelnd mit. Dafür liebte ich meine Schwestern, mit ihnen konnte ich in jeder Situation lachen und sie sind für mich mehr als nur Schwestern.

«Wie sollen wir jetzt wissen was mit diesem Geheimnis gemeint ist, unsere Grossmutter können wir ja schwer fragen», meinte Megan. «Aber unseren Grossvater, Henry Evans. Er hat vielleicht etwas von dem Brief mitbekommen», antwortete Stella. Wir hatten nie viel Kontakt mit unseren Grosseltern aber ihn mal zu fragen wäre keine schlechte Idee. «Wir könnten ihn anrufen, ich suche seine Nummer bis morgen raus, aber jetzt holen wir uns unseren Schönheitsschlaf», schmunzelte ich und verabschiedete mich von Megan und Stella.

Am nächsten Morgen zog ich mir meinen rosa, seidigen Bademantel an und wartete auf Megan und Stella. Dabei erwischte ich mich selber wie ich mehrmals Gähnen musste, da ich letzte Nacht nicht sehr viel geschlafen hatte. Ich trank darauf gleich zwei Tassen Kaffee. «Guten Morgen Megan, guten Morgen Stella», begrüsste ich sie übermotiviert. «Wie kann ein Mensch so viel Energie am Morgen haben», meinte Megan verschlafen «Liz hatte glaube ich einen Kaffee zu viel», antwortete Stella lachend.

Ich wählte ein wenig nervös die Nummer von unserem Grossvater. «Liz, wir finden dieses Geheimnis raus und falls du nicht mit Grossvater reden möchtest, kann auch ich das übernehmen», sagte Stella zu mir, die bemerkte wie angespannt ich war. Doch ich lehnte ihr Angebot dankend ab. Nach kurzem klingeln, begrüsste uns eine raue Stimme.

«Jetzt da ihr mich darauf ansprecht kann ich mich daran erinnern, dass eure Grossmutter den Brief geschrieben hat, doch sie wollte mir nicht sagen was sie schreibt. Ich wurde neugierig und so habe ich immer weiter nachgefragt. Schlussendlich hatte sie die Geduld mit mir verloren und hat mir verraten, dass ich Garret, euren Vater fragen soll, wenn ich wissen möchte was in dem Brief steht.» Ich bedankte mich für diese Information und beendete das Telefonat. Ich war ehrlich gesagt erstaunt darüber, dass unser Vater Bescheid wusste. Was weiss er was wir nicht wissen? «Ich würde vorschlagen wir stellen Vater einfach zur Rede» meinte Megan, ich und Stella waren damit einverstanden.

Ich nahm all meinen Mut zusammen und ging mit Megan und Stella ins Wohnzimmer in dem unsere Eltern sassen. «Schön, dass wir euch auch Mal wieder zu Gesicht bekommen» meinte meine Mutter. Ich ignorierte die Bemerkung von ihr. «Vater, wir wissen dein Geheimnis», zischte Megan. Wie abgemacht taten wir so als wüssten wir das Geheimnis schon. «Was für ein Geheimnis, was redet ihr da?», protestierte Vater. Jedoch konnte ich in seinem Gesicht seine Verunsicherung ganz genau sehen. «Du weisst wovon wir sprechen, genau wie unsere Grossmutter Charlotte es wusste». Wir standen immer noch vor unseren Eltern und schauten unseren Vater erwartungsvoll an. Plötzlich stand Vater abrupt auf und zog mich in sein Büro. Ich wusste nicht ob ich schreien sollte, weil er mich so grob davon zehrte oder ob ich mich freuen sollte, dass wir näher an dem Geheimnis waren als je zuvor. Schlussendlich machte ich nichts von dem beiden, und liess mich einfach emotionslos in sein Büro zerren. «Sag mir, was ist dein Geheimnis, was wir unbedingt auch wissen sollten» fing ich an zu reden nachdem er das Büro abgeschlossen hatte. Mein Vater raufte sich nervös in die Haare. «Also weisst du es doch nicht», murmelte er. «Dafür bin ich jetzt hier das du mir es erzählst.», antworte ich. «Liz, ich wollte es dir eigentlich irgendwann sagen, aber es kam nie der richtige Moment», stammelte er wirr umher. «Aber ich denke nun sollst du es wissen, Regina ist nicht deine richtige Mutter» Ich schaute ihn sprachlos an, meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich fühlte mich so leer wie noch nie zuvor und doch war da die Wut die in mir aufkochte, auf meinen Vater, meine Mutter oder besser gesagt Regina und an diese verlogene reiche Familie Evans in der ich geboren wurde. «Megan und Stella sind die Töchter von Regina, deine richtige Mutter war unsere damalige Haushälterin, nachdem du auf der Welt warst, musste ich mich von ihr trennen. Ein berühmter Schauspieler mit einer Haushälterin, dass hätte nicht geklappt. Alleine schon wegen den Medien. Ich lernte kurz danach Regina kennen und wir haben zu deinem Vorteil entschieden das du bei uns aufwächst. Es tut mir echt leid Liz, aber es war zu deinem Besten.» «Zu meinem besten, mich mein Leben lang an zu lügen!?» Ich musste wieder an das Zitat von Albert Einstein denken, von wegen Geheimnisse sind schön.

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