Hätte man gewusst, wie schwierig diese Prüfung sein würde, hätte man vielleicht doch gelernt. Aber mein Leseprojekt ist halt viel spannender. Hallo ich bin Anna, 14 Jahre alt und gehe in die Oberstufe. In meinem Verein spielt man Handball, deshalb betreibe ich gerne Sport. Meine kleine Schwester ist 5 Jahre alt. Als es zum Schulende klingelt geben alle ihr Arbeitsblatt ab. Meines ist bis auf eine Aufgabe nicht ausgefüllt. Die Stimme meiner Lehrerin ist in meinem Kopf: „Du musst mehr für die Schule tun, so geht das nicht weiter!“
Wie immer gehe ich in die Cafeteria an der nächsten Strassenecke. Dort ankomme, begrüsst mich Lara, die Kellnerin. Sie fragt, ob ich das gleiche wie immer will, Zitronenkuchen mit Erdbeerstückchen drauf. Nickend setze ich mich auf einen Stuhl. Auf dem Tisch ist eine Zeitung. gross geschrieben steht: Gartenhäuschen zum Verkaufen 150.- und dann eine Telefonnummer. Ich fotografiere es ab und esse den Kuchen, den Lara mir auf den Tisch stellt. Manchmal träumt man schon lange von etwas, wie ein kleines Gartenhäuschen am Rande der Stadt. Dort hat es einen kleinen Wald und ungefähr zwanzig kleine Häuschen. Selten verkaufen sie ein Haus. Und 150.- ist nicht viel, wenn es gut erhalten ist, was die meisten sind. Zu Hause angekommen rufe ich die Nummer an.
„Ja, hier spricht Hanna, was kann ich für Sie tun?“
„Hallo, ich würde gerne das Gartenhäuschen kaufen! Geht das?“
„Ja natürlich kannst du das, es ist ein wenig heruntergekommen, aber du kannst es dir gerne ansehen“, sagt sie. Wir machen einen Termin ab und sie legt auf.
Als ich nach draussen gehe, riecht es nach Rauch. Es kommt nicht von der Raucherecke auf der anderen Strassenseite und auch nicht von der Fabrik. Etwas brennt. Es ist meine Schule… Dann höre ich, wie eine Frau ihrem Mann sagt: «Es brennt, ruf die Feuerwehr!“ Ich überlege nicht lange und renne zur Schule. Aus dem dritten Stock, in dem das Physikklassenzimmer ist, steigt Rauch aus dem Fenster. Gut, dass es letztes Jahr eine Brandübung gegeben hat und deswegen neue Feuermelder installiert worden sind. Leise hört man ein hilfloses Miau. Es wird immer kläglicher. Angestrengt schaue ich in die Baumwipfel, von der Sonne geblendet sieht man den Baum nur verschwommen, aber drei kleine Katzen, die mit ängstlichen Blicken zu mir schauen, sieht man. Meine Leistung in der Schule ist nicht besonders gut, aber Klettern kann meine Familie sehr gut. Im nächsten Augenblick setze ich meinen Fuss in die Baumwipfel. Der Wind weht das Feuer immer mehr in meine Richtung. Es ist eine Frage der Zeit, wann der Baum in Flammen aufgeht. Die Feuerwehrmänner und Frauen sind gekommen und helfen, das Feuer zu löschen. Man sieht mich nicht. Langsam fängt der Baum Feuer. Immer mehr brennt. Bei dem ersten Kätzchen angekommen, nehme ich es in die Arme und klettere nach dem zweiten und dritten Kätzchen. Nun haben die Feuerwehrleute mich gesehen und nehmen die Kätzchen auf ungefähr drei Meter über eine Leiter entgegen. Als mein Fuss gerade auf dem obersten Tritt der Leiter steht, fällt die Leiter hinunter. Ohne Halt falle ich hinunter und alles wird schwarz…
Als ich meine Augen öffne, ist eine weisse Neonröhre über mir. Wo bin ich? Ein junger Krankenhauspfleger erklärt mir was passiert ist. Langsam erinnert sich mein Gehirn wieder. Die Kätzchen, die brennende Schule, danach der Baum… Ich erkunde mich nach den Kätzchen, aber er weiss nicht, wo sie sind. Zwei sehr lange Stunden (keine Ahnung ob die Kätzchen überlebt haben ☹…) vergehen. Innerhalb diesen zwei Stunden kommen meine Eltern und fragen mich wie es mir geht. Meine Großmutter kommt und bringt mir ein Buch zum Lesen. Ständig schweifen meine Gedanken ab. Irgendwann gebe ich das Lesen auf und starre die Wand an. Als ein leises Klopfen meine Gedanken unterbricht schaue ich auf. Die Tür geht auf und herein kommt der Feuerwehrmann, dem ich die drei Babykatzen gegeben habe. Mit vielen Fragen, wie es den Katzen geht, wo sie sind, ob sie verletzt sind und wie alt sie sind vergehen die Minuten rasch.
Ihnen geht es gut, sie sind gerade bei ihm zu Hause, weil er auch kleine Katzen zu Hause hat und seine Frau ihnen schaut. Sie sind zum Glück nicht verletzt und sie sind grob geschätzt zwei Monate alt. Er sagt auch noch, dass es sehr mutig von mir war, auf den Baum zu klettern und sie hinunter holen. Dass ich das für jedes andere Tier nochmals machen würde, ist klar! Ich hoffe es geht ihnen gut. Als er nach einem ausführlichen Gespräch rund um die Katzen nach einer halben Stunde ging, kam eine Zeitungsreporterin. Sie fragte mich, ob es in Ordnung sei, dass Sie einen Zeitungsartikel über mich schreiben darf, wie es genau abgelaufen ist. Ich erzähle ihr ausführlich von dem Rauch, den ich gerochen habe, von den Katzen und dann von dem Unfall. Meine Knieschmerzen im linken Bein, sollen in den nächsten paar Tagen wieder besser werden. Weil ich bewusstlos war, muss ich noch einen Tag zur Überwachung im Spital bleiben, aber sonst habe ich sehr Glück gehabt.
Und was ist jetzt mit dem Gartenhaus passiert?
Meine Familie hat es mir vier Wochen später zum Geburtstag gekauft und ich pflege dort mit meinem Vater, der Tierarzt ist, die kleinen Katzen auf. Moritz, Mina und Saskia, so haben wir die Katzen genannt, toben gerne zusammen in der Wiese umher und haben wie man sieht, sehr viel Spass zusammen. Meine Knieschmerzen, sind jetzt weg, zurück bleiben noch zwei grosse Beulen. Das Gartenhaus haben wir schön dekoriert und renoviert, dass es jetzt sehr hübsch aussieht. Die Lehrerin von mir, hat angeboten, einen Kurs für Mathe anzubieten, um zu lernen. Das wäre eine gute Idee und ich habe ja gesagt. Ich mache das Beste für die Katzen und möchte trotzdem den Mathekurs besuchen. Es wird schwierig, dass alles unter einen Hut zu bekommen, aber freuen, tue ich mich auf beides.
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