"Als Freunde zu Fremden wurden" – eine Geschichte von Alessia Sprenger - Young Circle

«Als Freunde zu Fremden wurden» – eine Geschichte von Alessia Sprenger

Member Stories 2023

«Als Freunde zu Fremden wurden» – eine Geschichte von Alessia Sprenger

Yamila erlebt einen triumphalen Sieg in einem Springturnier, doch ein unerwarteter Sturz bringt ihr Leben und das ihres geliebten Pferdes Twilight in eine dramatische Wendung. Mit ungebrochener Liebe ihrer Nächsten kämpft sie gegen die neuen Herausforderungen an, während sie feststellen muss, wer ihre wahren Freunde sind.

«Los Yamila, du schaffst das! Nur noch drei Sprünge» ruft Yamilas Freundin Anna. Sie war mit ihrer Gang, zu der auch Yamila gehörte, bei einem Springturnier von Yamila. Dieses Turnier wird entscheiden, ob sie in die nächste Runde kommt. Noch ein Sprung und Yamila ist gut in der Zeit. Plötzlich bricht Jubel aus. Yamila hat es geschafft, Platz 1. Yamilas Gang rennt von der Tribüne, als ein wunderschönes Mädchen mit blonden Haaren und blauen Augen namens Yamila, mit ihrem wunderschönen Holsteiner Hengst den Platz verlässt. «Ja, du hast es geschafft», ruft die Gang. Yamila antwortet voller stolz: «Nicht ich habe es geschafft, sondern Twilight hat es geschafft. Er hat eine fantastische Arbeit geleistet. Aber jetzt müssen wir nach Hause und uns erholen, damit wir morgen mit voller Energie durchstarten können.» Yamila trabt weg. Anna ruft hinterher: «Wann gehen wir mit dem Preisgeld shoppen?» Sie bekommt keine Antwort.

Nun sitzt Yamila im Auto, sie fährt nach Hause. Twilight hat sie in seiner Box neben dem Turnierplatz gelassen, somit bleibt ihm sehr viel Stress erspart und er ist schon bereit für morgen. Als Yamila zu Hause ankommt, erwarten sie schon sehnsüchtig ihre Eltern, ihr Bruder Janik und ihr Freund Lewin. Alle gratulieren Yamila zu ihrem Erfolg, danach feiern sie noch mit einem Glas Champagner. Um 20.00 Uhr verlässt Yamila den Tisch und geht schlafen. Der Wecker klingelt, Yamila ist sofort wach und top motiviert. Sie packt alles ein und geht frühstücken. Als sie gerade fertig gegessen hat, klingelt es an der Tür. Es war Lewin, er wird ihr sowie ihrer Familie an diesem Turnier beistehen. Um Punkt 6.00 Uhr fahren sie ab, Yamila ist sehr aufgeregt. Als sie ankommen steigt Yamila schnell aus und rennt zu der Box von Twilight. Twilight schaut sie mit freudigen Augen an. Yamila tritt in die Box, umarmt Twilight und flüstert ihm zu: « Wir schaffen das Twilight.» Lewin taucht mit einem Lächeln im Gesicht auf und fragt: «Kann ich dir helfen?» Freudig nimmt Yamila das Angebot an. Zusammen striegeln sie Twilight und Yamila flechtet die Mähne und den Schweif. Als Twilight gesattelt und gestriegelt ist. Macht sich Yamila bereit, danach reitet sie sich und Twilight ein.

Nun ertönt Yamilas Name in den Lautsprechern. Yamila reitet auf den Platz, blickt nochmal hoch auf die Tribüne – da sitzen ihre Eltern, Janik, Lewin und die Gang. Das gibt ihr Kraft, sie atmet noch einmal tief durch und dann startet sie. «Erstes Hindernis geschafft,» dröhnt es aus den Lautsprechern. Yamila lässt sich nicht ablenken. «Nur noch drei Hindernisse und das in absoluter Bestzeit», ertönt es erneut aus den Lautsprechern. Nun steht die ganze Tribüne und feuert Yamila an. Aber plötzlich wird es still. Alle sind wie gelähmt. Yamila ist gestürzt. Yamila liegt bewegungslos auf dem Boden, drei Meter daneben liegt Twilight ebenso regungslos auf dem Boden wie Yamila. Sanitäter und Tierärzte rennen auf den Platz. Yamilas Familie, Gang und ihr Freund zwängen sich so schnell als möglich von den Tribünen und rennen auf den Platz. «Wir müssen sofort ins Krankenhaus, will jemand mitfahren?», fragt ein Sanitäter. Yamilas Mutter nickt. Zwei Minuten später fährt der Krankenwagen los.

Yamilas Vater, Bruder und Freund gehen zu den Tierärzten und fragen: «Wie geht es Twilight?» Er hat ein gebrochenes Bein und ein paar Prellungen. Er muss ins Tierspital um den Bruch zu operieren, wenn sie es erlauben. Oder sollen wir ihn einschläfern?» Antwortet der eine Tierarzt. Ohne Überlegung antwortet Yamilas Vater: «Nein nehmen sie ihn mit und tun sie das was sie tun müssen.» Er sieht den Tierärzten zu, wie sie Twilight verladen und wegfahren. «So, alle ins Auto, wir fahren ins Krankenhaus», befiehlt er schliesslich. Janik und Lewin hüpfen ins Auto. Der Gang versprechen sie, dass sie sich melden, wenn es etwas Neues gibt. Als sie im Krankenhaus sind sehen sie Yamilas Mutter mit Tränen in den Augen. «Was ist?», fragen alle. «Yamila ist wahrscheinlich gelähmt, sie machen gerade Bilder.», erklärt sie kurz. Stille erfüllt den Raum.

Eine gefühlte Ewigkeit später kommt die Ärztin mit Yamila zurück. Yamila ist wieder bei Bewusstsein und fragt nach Twilight. Ihr Vater erklärt kurz die Situation von Twilight. Nun spricht die Ärztin: «Du bist gelähmt, du wirst nie mehr laufen können.» Alle sind still. Nach einer Weile erklärt die Ärztin das weitere Vorgehen. Yamila muss noch zwei Wochen im Krankenhaus verbringen. Lewin verlässt kurz das Zimmer, um der Gang Bescheid zu geben. Aber danach ist er wie Yamilas Familie bis spät am Abend bei ihr. Als sie gegangen sind, schaut Yamila auf ihr Handy. Keine Nachricht aus der Gang. Komisch dachte sie und schreibt eine Nachricht. Am nächsten Morgen kommt niemand – ihre Eltern müssen arbeiten, Janik und Lewin sind in der Schule. Ganz alleine liegt sie da und weiss nicht wohin mit ihren Gedanken. Entweder denkt sie an Twilight, an das, dass sie wahrscheinlich nicht mehr reiten kann oder an die Clique, sie haben immer noch nicht geantwortet. Aber all diese Gedanken bringen sie zum Weinen.

Endlich, Yamila wird entlassen. Sie will als erstes in den Stall zu Twilight. Durch langes quengeln erlauben Yamilas Eltern dies. Twilight wiehert erfreut als er Yamila sieht. Yamila fährt mit dem Rollstuhl nah an Twilight heran und umarmt ihn so fest wie noch nie. Endlich eine Sorge weniger für Yamila. Die grösste Sorge jetzt ist ihre Gang. Sie haben sich immer noch nicht gemeldet. Genau in diesem Moment klingelt Yamilas Handy, es ist die Gang. In dieser Nachricht steht das sie nichts mit einem behinderten Mädchen zu tun haben wollen und dass sie ihnen nicht mehr schreiben soll. Mit Tränen in den Augen zeigt sie die Nachricht Lewin und ihren Eltern. Lewin sagt: «Auf solche Freunde kannst du verzichten. Sie waren schon immer nur auf deinen Erfolg aus. Und jetzt haben sie Angst bekommen. Aber du hast uns.» Yamila schaut in die Augen von ihren Eltern, ihrem Bruder, Lewin und Twilight nun weiss sie, auf wenn sie sich in den schwierigen Zeiten verlassen kann.

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