"All I ever wanted was..." - Eine Geschichte von Nina Weber - Young Circle

«All I ever wanted was…» – Eine Geschichte von Nina Weber

Member Stories 2023

«All I ever wanted was…» – Eine Geschichte von Nina Weber

Auf einer Party wird ein Spiel gespielt, bei dem Paare ausgelost werden, die auf einer Zeitung tanzen müssen. Maila, die heimlich in Roi verliebt ist, hofft, nicht ausgewählt zu werden, aber am Ende tanzt sie mit ihm. Obwohl sie nervös ist, genießt sie den Tanz, doch als die Menge fordert, dass sie sich küssen, überwältigt sie die Situation und sie flieht, enttäuscht von sich selbst.

Es wurde gerade so ein Spiel gespielt bei dem ein Paar ausgelost wurde, dass dann zusammen tanzen musste. Auf einer Zeitung. Die immer kleiner gefaltet wurde. Im Lostopf waren alle, die hier auf der Party waren. Pech für mich. Ich und Lima beteten die ganze Zeit, dass wir nicht drangenommen wurden.
Das letzte Paar wurde gerade fertig, ich glaube, ich kannte sie nicht. Aber wenn sie jemand kannte, dann war es Lima. Sie kannte einfach alles und jeden (was manchmal aber echt unheimlich war).
«Ok…», schrie Siena ins Mikro. «Das nächste Paar ist…»
Vorsichtig nahm Siena einen Zettel aus dem Lostopf der Jungs.
«Roi!»
Erschrocken schaute ich auf und suchte nach ihm ihn der Menschenmenge. Suchte den Jungen, den ich schon seit der siebten Klasse mochte. Ich hoffte er musste nicht mit einer Pick-Me tanzen. Ich spürte einen leichten Stich von Eifersucht. Geschockt schüttelte ich es ab. Wie hatte mein Bruder es mir erklärt? Nicht versuchen. Machen.
Was ich aber nie erwartet hätte, war, dass mein Name gezogen werden würde.
«Und… Maila!».
Ich schnappte erschrocken nach Luft. Das. Konnte. Einfach. Nicht. Wahr. Sein.
Lima grinste neben mir wie ein Honigkuchenpferd.
«Ich kann das nicht», wisperte ich kaum hörbar. Lima nahm mir mein Becher ab und schob mich Richtung «Bühne».
«Das ist deine Chance!», sagte sie leise und zwinkerte mir zu. Ich hörte meinen Herzschlag viel zu laut in meinen Ohren.
«Ich kann das nicht», wiederholte ich panisch. Meine Beine wollten unter mir nachgeben. Ich würde das auf gar keinen Fall machen!
«Doch du kannst. Und du willst.»
Leider muss ich zugeben, dass es stimmte.
«Hopp, hopp», flüsterte Lima leise und schubste mich weiter in die Menge.
Mit gesenktem Blick und eingezogenen Schultern erreichte ich die «Bühne», die nur aus einem sehr grossem Zeitungspapier bestand.
Als ich es wagte wieder nach oben zu schauen, sah ich direkt in seine Augen. Sein Blick war intensiv, aber so kurz, dass ich mir einredete es mir nur eingebildet zu haben.
«Hey», sagte Roi leise und schenkte mir ein kleines Lächeln. Ich schmolz beinahe dahin.
Zusammenreissen, verdammt nochmal.
«Hey.»
Auf einmal fingen meine Wangen zu glühen an und das lag sicher nicht nur an der Hitze.
«Macht mal!», schrie jemand aus der Menge.
 Roi wirkte unsicherer als sonst, ich glaubte zu sehen, wie seine Hände zitterten.
Ich drehte mich kurz in die Richtung in der ich Lima vermutete. Ich erkannte absolut gar nichts. Mein Atem ging flach und schnell. Hoffentlich kriegte ich keine Panikattacke oder so.
«Bringen wir es hinter uns.»
Mein Lächeln war vielleicht etwas schief, denn ich war gerade so nervös, wie ich es noch nie zuvor in meinem Leben gewesen war.
Wir traten auf die Zeitung. Und dann fing die Musik an.

Am Anfang kam ein Rap den ich nicht kannte. Doch der Beat war echt nice. Lächelnd bemerkte ich, dass Roi leise mitsang, was echt süss war.
Nicht daran denken. Er vapt. Das ist eine grosse Redflag. Es ist absolut NICHT süss.

Dann wurde die Zeitung in der Mitte gefaltet. Es wurde Starships abgespielt. Zu diesem Lied konnte ich voll viben, doch ich versuchte, mich so wenig wie möglich zu bewegen, um ihm auf KEINEN Fall näher zu kommen.
Als die Musik zu einem langsamen Liebeslied wechselte, wurde das Blatt nochmals in der Mitte gefaltet. Jetzt klopfte mein Herz so laut, dass ich Angst hatte, er würde es hören. Ich trat einen Schritt näher zu ihm und wiegte mich langsam zu Musik. Plötzlich spürte ich wie er mich anschaute. Zögerlich hob ich meinen Blick.
Mist, wieso ist er so nahe?
Er sah mich fragend an und hob die Hand. Während ich mich noch fragte, was er mit der vorhatte, spürte ich sie auf einmal warm an meiner Taille. Ich erstarrte. Ganz kurz genoss ich es, bis die Menge zu schreien anfing: «Küss sie, küss sie!»
Und irgendwo hörte man: «Küss ihn, küss ihn!»
Es wäre ja vielleicht ganz lustig gewesen, wäre ich nicht so unter Stress gewesen.
Aber es wurde mir zu viel.
Ich nuschelte eine kurze Entschuldigung, löste mich von ihm und eilte davon.
Ich war traurig und enttäuscht.
Und wütend auf mich, weil mein Herz nachgegeben hatte.

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