"Ein Tag in meinem Leben" - eine Geschichte von Marco Schirmer - Young Circle

«Ein Tag in meinem Leben» – eine Geschichte von Marco Schirmer

Member Stories 2020

«Ein Tag in meinem Leben» – eine Geschichte von Marco Schirmer

Am Morgen bin ich sehr müde und kann laute Geräusche oder unangenehme Gerüche nicht ertragen, meistens beides nicht, auch nicht von Leuten angesprochen zu werden.

Es ist früh am Morgen und ich wache auf. Heute steht mir ein großer Tag bevor. Montag ist immer der mit Abstand anstrengendste Tag. Nicht, weil ich die Schule nicht mag, sondern aufgrund der Umgewöhnung des Tagesrhythmus. Am Wochenende hatte ich so gut wie keine Struktur. Man konnte es sich leisten, ein bisschen länger wach zu bleiben, ohne am nächsten Tag vor Müdigkeit zu kollabieren.

Meine Mama hämmert an die Tür und fragt, ob ich Pfannkuchen möchte. Pfannkuchen sind am Morgen meine einzige Motivation aus dem Bett zu kommen. Pfannkuchen ohne Ahornsirup sollte meiner Meinung nach strafbar sein. Ich finde, ein guter Start in den Tag ist essenziell wichtig für den weiteren Verlauf des Tages. Deshalb stehe ich auf, mache mein Bett und schaue, ob ich meine Kopfhörer geladen habe. Meine Schwester und meine Mutter wissen, dass ich, wenn ich Hunger habe, ein sehr unangenehmer Zeitgenosse werden kann.

Was wäre ein besserer Start in den Tag als ein Buch und Pfannkuchen mit original verarbeitetem Ahornsirup.

Immer das gleiche Morgenessen mit genau demselben Getränk, wie vor einer Woche oder vielleicht sogar einem Jahr. Ich könnte immer das gleiche essen. Bekannte von mir sagen mir oft: „Das kann nicht gesund sein!“. Wie auch immer, ich habe gelernt, Hilfe von meiner Mutter anzunehmen. Die erste Hürde ist geschafft. Vorbereitung ist das A und O im Leben.

Meistens gehe ich am Nachmittag in eine besondere Schule in der Stadt. Den Rest des Morgens, bevor ich aufbreche, um den Bus zu erwischen, lese ich Bücher oder Comics. Superhelden mag ich vor allem aus dem DC Universum. Flash, Batman und Superman sind meine Favoriten.

Um elf Uhr beginnt ein für mich sehr anspruchsvoller Tag.

Ausgerüstet mit meinem Rucksack, sitze ich im Bus. Die Fahrt im Bus, die mir jedes Mal eine Unmenge an Energie kostet.

Das schlimmste im Bus sind die unerträglichen Geräusche. Aber ich ertrage auch keine, meiner Meinung nach ekligen, Gerüche wie Parfüms und andere unangenehme Ausdünstungen, die mir das Atmen erschweren. Der Weg, den ich jeden Tag zurücklegen darf, beansprucht ungefähr zwei Stunden. In der nächsten Stadt wartet schon die nächste Herausforderung auf mich, das Umsteigen. Die verschiedenen Zahlen, die ich merken muss, merke ich mit einer besonderen Methode die auch von Gedächtnissportler*innen genutzt wird.

Gleis 32 ist mein Ziel, doch auf dem Weg suche ich noch einen Snack. Da wären wir, die Entscheidungsdisziplin, es gibt unendlich viel Auswahl. Den Snack selektiere ich nach bestimmten Kriterien: der Snack sollte nicht flüssig sein, kein unangenehmer Geruch haben und die Farbe sollte nicht Weiß sein. Ich schaue auf die Uhr, es ist 11.30. In zwei Minuten fährt mein Zug.

Ein Privileg welche uns die Industrialisierung gebracht hat, ist die Tatsache, dass man mittlerweile zwischen mehreren Zahlungsarten entscheiden kann. Ich bevorzuge die Automaten, jene haben die Vorteile, dass sie einfach zu bedienen sind. Zudem muss man keinen Kontakt mit den, Verkäufer*innen herstellen. Der Blickkontakt ist somit keine Herausforderung. Meinen Lunch habe ich besorgt und die Reise kann weiter gehen. Nun sollte ich mich definitiv beeilen, ansonsten fährt der Zug, mit einem Passagier weniger an Bord, ab.

Die beste Entscheidung für mich war, in der ersten Klasse zu fahren. Den Feldzug, meinen Schulweg, so einfach wie möglich zu gestalten war ein riesiger Erfolg. Eigentlich bin ich kein Mensch, der auf abgehobene Sachen abfährt. Die Tatsache das es dort eine Ruhezone gibt, in der ich mich entspannen kann, steigert die Qualität meiner Reise immens. Während der Zug durch die sehr schöne und grüne Landschaft pendelt, höre ich beruhigende Musik. Eine meiner liebsten Alternativen um mich abzulenken, ist das Schauen von Serien.

Nach einer ganzen Stunde kam ich endlich am Hauptbahnhof an. Der letzte Schritt der Reise ist noch eine kurze Busfahrt.

Geschafft… Nach zwei Stunden bin ich endlich in der Schule angekommen. Erschöpft sitze ich auf meinem Stuhl in der Schule und brauche einfach eine Portion Ruhe. Früher hatte ich Angst in die Schule zu gehen. Heute ist die Schule der Ort, an dem ich mich entfalten kann, sowie meine Wissenslücken füllen darf. Nach durchschnittlich drei Stunden ist die Schule fertig und ich bin stolz auf mich, wieder meinen Schatten übersprungen zu haben.

Nun ist der Zeitpunkt der Rückreise schon wiedergekommen.  Ich kann es mir zwar nicht erklären aber der Rückweg ist niemals so anspruchsvoll wie der Hinweg. Vermutlich, weil ich die Hälfte des Weges schon geschafft hatte.

Ich werde nicht wieder den ganzen Weg beschreiben, da sonst der Rahmen der Geschichte gesprengt werden würde. Das wichtigste ist, ich kann mich auf der Heimfahrt schön entspannen, aus dem Fenster schauen und die schöne Landschaft bewundern. Um mir die Zeit zu vertreiben, lese ich in einem Buch. Leider werden nach kurzer Zeit meine Augen müde und die Konzentration schwindet. In solchen Situationen ist Netflix immer eine gute Idee. Ich schaue so oder so immer die gleichen Sendungen. Eine Serie, die ich immer anschaue, ist The Big Bang Theorie. The Big Bang Theory, trifft genau meinen Humor. Wusstet ihr das Raj gerne sein Leben mit dem armen Jungen aus „Slumdog Millionaire“ vergleicht, obwohl seine Eltern reich sind und sogar bedienstete haben!? Ich mag die Serie unter anderem auch, weil niemand in irgendeiner Weise „normal“ scheint.

Endlich bin ich am Bahnhof angekommen und erblicke das Auto meiner Mutter. Ich schalte meinen geräuschreduzierenden Kopfhörer auf die niedrigste Stufe, damit ich meine Mutter hören kann. Sie fragt: „Wie war dein Tag?“ und ich antworte: „Sehr gut.“ und freue mich sehr. Zuhause angekommen, muss ich mich erstmal zurückziehen. Mein liebster Ort ist mein Zimmer, in dem ich mich voll und ganz meinen Interessen widmen kann.

Ich setze mich gern auf meinen bequemen Sessel und male digital Bilder.  Lesen ist mein Spezialinteresse. Ich mag keine schleimigen Romane. Ich bevorzuge informative Sachbücher. Sachbücher über: Geschichte, Mathematik, Physik und allgemeine Wissenschaften. Am liebsten arbeite ich in meinem Zimmer auf meinem bequemen Sessel am Pult und lese. Wenn ich mich nicht in meinem Zimmer aufhalte, bin ich im „Koala cave“. Dort spiele ich Videospiele oder schaue mir Filme oder Dokumentationen auf „Arte“ an. „Arte“ produziert sehr gute Berichte über: Natur, Geschichte, Gesellschaft.

Am Abend liege ich auf meinem Bett, eingekuschelt in einer Wolldecke und lese Bücher. Was für ein langer und anstrengender Tag! Ich lege das Buch zur Seite und schlafe ein.

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