Hast du die Namen Christoph Froschauer und Huldrych Zwingli schon einmal gehört? Beide haben die Stadt Zürich und die gesamte Schweiz mit ihrem Schaffen geprägt. Christoph Froschauer als Buchdrucker, Huldrych Zwingli als Theologe und Reformator.
War es Zufall, dass Christoph Froschauer und Huldrych Zwingli im selben Jahr ihren Dienst in Zürich antraten, nämlich 1519? Vermutlich. Mit Sicherheit war es jedenfalls eine glückliche Fügung. Denn der Drucker Froschauer half mit seinen Druckerzeugnissen, die reformatorischen Worte Zwinglis zu verbreiten, während Zwingli mit immer neuen Traktaten und seiner neuen Bibelübersetzung dazu beitrug, Froschauers Betrieb am Laufen zu halten.
Der Rest ist 500-jährige Geschichte: Dank Zwingli entwickelte sich Zürich zu der liberalen Stadt, die wir heute kennen. Dank Froschauer und seinen Nachfolgern etablierte sich ein Buchhändler, der heute aus der Limmatstadt, ja aus der Schweiz nicht mehr wegzudenken ist: Orell Füssli. In diesem Jahr dürfen wir den 500. Geburtstag des Unternehmens feiern. Orell Füssli zählt damit zu den 200 ältesten Firmen der Welt. Doch Orell Füssli ist nicht nur der grösste und älteste noch existierende Buchhändler der Schweiz. Im Lauf der Zeit stellte sich das Unternehmen immer neuen Herausforderungen, ergriff Chancen, wo sie sich boten, und diversifizierte seine Tätigkeiten.
Doch nochmals von vorne:
Alles begann 1519:
Die Einbürgerung des gelernten Druckers Christoph Froschauer aus Bayern gilt als Gründungsjahr von Orell Füssli. Am 1. Januar wird Huldrych Zwingli Leutpriester am Grossmünsterstift Zürich. Im selben Jahr bricht die Pest in der Stadt Zürich aus, die rund ein Viertel der Bevölkerung dahinrafft.
Was in diesem Jahr auch noch geschah:
Am 2. Mai stirbt der berühmteste Vertreter der Renaissance: der Künstler und Universalgelehrte Leonardo da Vinci. Unter spanischer Krone sticht der portugiesische Seefahrer Ferdinand Magellan im September in See und startet die erste Weltumsegelung.
1531:
Die Zürcher Bibel, mit einer Vorrede von Huldrych Zwingli, wird gedruckt. (Das Original ist im Grossmünster Zürich zu besichtigen). Im selben Jahr stirbt Zwingli in den kriegerischen Auseinandersetzungen des 2. Kappelerkrieges zwischen Zürich und den fünf katholischen inneren Orten Luzern, Schwyz, Unterwalden, Uri und Zug.
Was in diesem Jahr auch noch geschah: Der Spanier Francisco Pizarro bricht auf Richtung Peru. Mit einer 200 Mann starken Truppe gelang es ihm, ein Gebiet einzunehmen, das sich vom heutigen Ecuador bis nach Chile und Argentinien erstreckt. Er geht ein in die Geschichte als Eroberer des Inkareichs.
1564:
Froschauer stirbt am 1. April an der Pest. Er druckte über 700 Bücher und war einer der prominentesten Buchdrucker des 16. Jahrhunderts. Als Verleger unterhielt er einen Lagerraum an der Frankfurter Messe. Noch immer findet 2 Mal jährlich die Buchmesse in Frankfurt statt.
Was in diesem Jahr auch noch geschah: In Genf stirbt der Reformator und Begründer des Calvinismus: Johannes Calvin. Der Franzose setzte sich für Wissenschaft und Kunst ein und förderte Handwerk und Handel. Unter seinem Einfluss wurde Genf zu einer florierenden Stadt.
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